Im Worringer Bruch (das ist dieses hufeisenförmige Sumpfgebiet südlich von Worringen, ein ehemaliger Rheinarm), so stellte ich es mir als pubertierender Teenie-Dödel 1983/84 vor, wollte ich mit Latcho (der damals noch Leslie hieß) die erste Nummer meines Lebens schieben... wozu es natürlich nie kam, der einzige Schlammquickie dort, den ich jemals hinbekam, fand im Juli 1991 statt und musste auf halber Strecke abgebrochen werden, weil Schwarzbartschnuckel Ralf befürchtete, andernfalls die S-Bahn zu seinen CSD-Kumpels in der Altstadt zu verpassen... um sich waschen zu können, war der Wasserstand dort zu niedrig, so mussten wir von Kopf bis Fuss eingeschlammt und sumpfig duftend in die Bahn, Ralfs Clique war verständlicherweise wenig begeistert, da ich noch bei meinen Eltern wohnte war die einzige Übernachtungsmöglichkeit, die nicht zu Nervenzusammenbrüchen und Herzinfarkten geführt hätte, bei einem Freund im Studentenwohnheim in Hürth-Efferen, wo es praktischerweise auch eine funktionierende Dusche gab... nachdem wir uns gründlich entschlammt und auch trotz hartem Fußboden ein paar Stunden Schlaf gefunden hatten, stelle ich am Morgen danach fest, dass mein Portemonnaie fehlte! Dass wir es dann in Worringen wiederfanden, grenzt an ein Wunder - es musste irgendwie im Gestrüpp unmittelbar an der Durchgangsstraße hängengeblieben sein, als wir die steile Hangböschung zum Sumpf hinunterstiegen. Jeder Passant hätte es sich greifen und mitnehmen können, aber es war noch da!
Was war sonst noch in Worringen? Zum Beispiel ein Vierteljahr zuvor (April 1991) mein Debüt als Flohmarkthändler auf dem Krebelshof-Gelände - der Verein Krebelshof e. V., sichtlich aus der Alternativbewegung hervorgegangen, veranstaltete neben Konzerten mit Nachwuchs-Bands aus der Region auch regelmäßig diese Flohmarkt-Wochenenden, auf denen keine Standgebühr erhoben wurde. Da wechselte ein guter Teil meiner Vinylschätze (nach vorherigem privatem Überspielen auf Cassette versteht sich!) den Besitzer, der Erlös wurde sofort wieder in neue Krautrock- und DDR-Platten umgesetzt...
...oder Anfang 1993, als ich dort bei »Colonius-Computer«, einem auf Amigas spezialisierten Computerladen (so etwas kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen) reinschneite, um mir einen Grundstock an Public Domain-Software auf »Fish«-Disketten zuzulegen... Ende des Jahres wiederholte ich dies, da ich endlich richtig programmieren lernen wollte und vom »Dice«-C-Compiler gehört hatte, außerdem gab es da dieses 3D-Modelling-Programm namens »Vertex«... leider konnte ich mich nicht lange daran freuen, da kurz nach Neujahr eine Spannungsspitze aus meinem russischen Kühlschrank (der unsinnigerweise an der selben Steckerleiste hing) meinem Amiga den Rest gab (dieses Biest schaffte es vier Monate später auch noch den Atari ST zu killen, womit dann auch in meiner Matratzengruft die MS-Dosen Einzug hielten...).
Wäre seinerzeit der Kühlschrank an die andere Steckdose gestöpselt worden, hätte ich sehr wahrscheinlich schon 1994 C gelernt - der »Kernighan & Richie« stand ja in meinem Bücherregal!
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