Es gibt Leute, die Landkarten wie Partituren zu lesen verstehen, denen ein Weltatlas im Folio-Format Genüsse verspricht wie anderen ein reich gefüllter Weinkeller, Abende voll Isohypsen, Menschen, denen eine Michelin-Karte Erbauungsliteratur ist und ein Messtischblatt das Evangelium selbst. Beneidenswert, diese Art spontane-menschliche-Selbstentzündung. Jetzt schießt Google Earth das Adrenalin einer punktgenauen Sturzlandung in weiter Ferne so nah ins Blut und in einigen Jahren werden diese Landkarten mit ihrem oft jahrzehntelang haftenden besonderen Druckerschwärzeduft, einem Geruch nach ungelüfteten Pigmenten, vielleicht nur noch geehrte Makulatur sein, wie alte Optionsscheine, Notgeld einer Zeit, die noch träumen musste, weil sie das Fliegen noch nicht erlernt hatte.
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