Die deutsche Sprache und ihre regionalen Eigenheiten sind schon ein interessantes Thema.
Während man in Frankfurt beim Bestellen eines 'Sauergespritzen' einen Apfelwein mit einem Schuß Mineralwasser bekommt, erhält man bei gleicher Bestellung im nur knapp 75 Kilometer weiter südlich gelegenen Weinheim einen Weißwein mit einem Schuß Mineralwasser. Der Frankfurter 'Sauergespritzte' heißt dort 'Apfelweinschorle', der Weinheimer 'Sauergespritzte' hingegen in Frankfurt 'Weißweinschorle'.
Oder aber die vielen regionalen Bezeichnungen für ein etwa faustgroßes Gebäck, das schwimmend in Fett ausgebacken wird und aus süßem Hefeteig mit einer Füllung aus Konfitüre besteht: In großen Teilen Norddeutschlands, von Mecklenburg über Schleswig-Holstein und Niedersachsen bis nach Westfalen und dem Rheinland sowie in Teilen der Pfalz, in Teilen Baden-Württembergs (vor allem im Westen), im Saarland und in der Deutschschweiz werden sie „Berliner“ genannt. In Hessen, Unterfranken, Rheinhessen, Westthüringen und Schlesien hingegen kennt man sie als „Kreppel“ bzw. „Kräppel“. In Berlin selbst und großen Teilen Ostdeutschlands von Vorpommern bis nach Thüringen und Sachsen spricht man von „Pfannkuchen“. In den südlicheren Teilen Deutschlands, insbesondere Bayern, in Teilen Baden-Württembergs (vor allem im Osten) und in Österreich spricht man von „Krapfen“; in Franken, in Teilen Thüringens und im Alpenraum Österreichs, Deutschlands und in Südtirol – wo „Krapfen“ den Bauernkrapfen bezeichnet – spricht man von „Faschingskrapfen“.
In Südwestdeutschland hingegen findet man – insbesondere zur Fastnachtszeit – auch die Bezeichnung „Fasnachtsküchle“ oder regionale Varianten dieses Begriffs.
Auf das Ruhrgebiet und Umgebung beschränkt ist der Begriff „Berliner Ballen“. In Aachen nennt man dieses Gebäck „Puffel“.
»Die spinnen, die Deutschen« (Obelix)
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