21.05.1974 Im Zuge der »Terroristenfahndung« wird der Taxifahrer Günter Jendrian um 3 Uhr früh in seiner Wohnung erschossen. Auch hier wird das Verfahren gegen den Polizeibeamten mit der Begründung der »Notwehr« eingestellt. – Insgesamt sind von 1971 bis 1978 über 146 Tote durch polizeiliche Todesschüsse dokumentiert: 16 im Zusammenhang mit der sogenannten Terroristenjagd; 52 in Verfolgung von – meist einfachen – Kriminellen; 13 in Verfolgung von Verkehrssündern; die übrigen im Zuge allgemeiner Hysterie.
»Der Staat ist ungeheuerlich, die Ungeheuerlichkeit, die einer, wie ich hier, nicht fassen kann. Schließlich schießt der Staat aus den Gewehren echte Menschen tot, nichttote Menschen werden staatsbefehlmäßig in Staatskerkern gefoltert, Staatstheater spielen echte Stücke, siehe Stammheim, Stichwort Krieg, die Staatsorchester musizieren dazu musikalische Symphonien, Bilderherrlichkeiten zeigen sich in Staatsmuseen her, das Staatsfernsehen ist wirklich Hochschule des Glücks der Unterhaltung, reich an Massen wissenserter Sachen, ...«
rainaldgoetz
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