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Die Leiche schrieb am 23.2. 2013 um 23:09:56 Uhr über

Tagesbericht

So gegen halb sieben bin ich aufgewacht und habe mich ungefähr eine Stunde lang im Bett herumgedrückt und mir vorgestellt, ich wäre 16 und hätte eine homosexuelle Beziehung zu einem gleichaltrigen Klassenkameraden namens Jörg Backes, den es als solchen, allerdings ohne homosexuelle Beziehung, seinerzeit wirklich gegeben hatte. Nach einer Stunde bin ich dann aufgestanden und habe das Fenster zu, die Heizung auf gemacht, und mich wieder ins Bett gelegt. Vorher war ich natürlich noch pissen. Rationalist, der ich bin, habe ich vor einiger Zeit beschlossen, nicht nach dem Aufstehen sofort das Frühstück in Angriff zu nehmen, sondern in der Heizperiode abzuwarten, bis sich eine Raumtemperatur von wenigstens 15-16 Grad eingestellt hat. Das Abwarten im warmen Bett verbringe ich mit Lektüre, Onanie und der Erinnerungen an meinen Klassenkameraden Jörg Backes. Diesmal bin ich dabei jedoch wieder eingeschlafen und erst gegen 10:30 aufgewacht. Ungefähr 1/2 h habe ich sodann mit der Frage verbracht, ob ich nach dem Aufstehen frühstücken, oder mich direkt an die Zubereitung des Mittagessens machen sollte und habe die hierfür infrage kommenden Alternativen sorgfältig abgewogen. Sehr lange habe ich Spiegeleier beabsichtigt, aber schließlich habe ich mich für ein kräftiges Marmeladen-Frühstück entschieden: 4 Scheiben Roggenbrot mit Ziegenfrischkäse und Marmelade (Himmbeere, Orange, Kürbis, Preiselbeere) sowie Honig. 4 Scheiben Roggenbrot hört sich viel an, ist aber relativ wenig, da das »Kärtner Roggenbrot« der Bäckerei »Bernhards Bäck« in Adelshausen (Nähe Bad Rodach) sehr schmal und lang ausgelegt ist und ausserdem bei mir gut abgelagert, so daß die einzelnen Scheiben sehr dünn (3-5 mm) sind und von ihrer Grundfläche nicht einmal diejenige meines Tabakpäckchens (Breitseite) erreichen. Dazu kam ein Jogurt mit Aprikose-Apfel-Muss. Dazu habe ich Tee und 2 Gläser Saft getrunken: Ananas und Traube. Diese zu mischen habe ich versucht - es schmeckt nicht. Man muß also 2 Saftgläser nebeneinander auf den Tisch stellen und nachher spülen. Das Leben eines Rentners ist, wie man hieraus ersieht, sehr stressbeladen. Danach habe ich geschissen. Während des Scheissens und des Frühstücks habe ich in Henscheids »Vollidioten« weitergelesen. Nach dem Scheissen habe ich Milchkaffee getrunken. Diesen stelle ich mit einer kleinen Esspressokanne für die Herdplatte her. Die Milch wird in der Microwelle erwärmt und mittels eines kleinen, batteriebetriebenen Handmixers aufgeschäumt. Seit einigen Wochen liebe ich es, den Milchkaffee mit Gewürzen wie Zimt, Nelken, Muskat oder Ingwer aufzupeppen. Heute haben mir Kakaopulver und Ingwer ausgereicht. Danach habe ich meine Phantasien betreffs des vorgenannten Herrn Jörg Backes niedergeschrieben - am notebook auf dem Frühstückstisch. Also - genaugenommen habe ich mit der Niederschrift schon während des Kaffeetrinkens begonnen. Gegen 14:30 habe ich das Geschirr gespült und unmittelbar - von einer Zigarettenpause abgesehen - darauf mit der Zubereitung eines Rohkostsalates begonnen. In eine Vinaigrette aus Zitronen- und Ananassaft, Wallnusöl, Knoblauch, Pfeffer, Salz, süssem Senf, Orangenmarmelade und Harissa habe ich 1 große Zwiebel und 2 Spitzpaprika (eine mittelgroß, eine klein) geschnitten, 1/2 Apfel, 2 mittelgroße Möhren sowie ein etwa Zigarettenschachtelgroßes Stück Sellerie-Knolle eingerieben und je etwa 2 EL Cranberries und Rosinen dazugegeben. Danach habe ich eine Sosse aus Jogurth, Aprikosen-Apfel-Muss (siehe Frühstück), Curry und Tomatenketchup hergestellt, die ich zu Kochbeutelreis zusammen mit einer tüchtigen Portion Rohkostsalat gegessen habe. Während des Essens habe ich die Lektüre der »Volllidioten« fortgesetzt. Nach dem Essen - gegen 17:30 - habe ich 1 Bier von 0,5 l aus der Flasche getrunken und mich ins Bett gelegt, wo ich mich weiter den Phantasien hinsichtlich Herrn Jörg Backes hingegeben habe. Diese Phantasien sind zeitweise ergänzt worden durch die einer Triole mit der - mir tatsächlich völlig unbekannten - Mutter des Jörg Backes, deren »Rolle« ich durch Frau Annette Mussmacher besetzt habe, die Herrn Backes relativ ähnlich sieht, so daß Frau Mussmacher als Mutter von Herrn Backes durchaus vorstellbar wäre. Es wird keineswegs verleugnet, daß der inzestuöse Anteil dieser Dreierbeziehung - Mutter Mussmacher mit Sohn Backes - eine Projektion eigener ödipaler Komplexe darstellt. Gegen 21:00 habe ich mich dann zum Abendbrot entschlossen: wiederum kleine und dünne Scheiben Roggenbrot, diesmal mit 2 Sorten Weichschimmel-Käse aus dem Sortiment von Aldi-Süd, verfeinert mit Düsseldorfer Löwensenf und einer Feigen-Senf-Sosse aus dem Sortiment von Netto und Norma. Dazu gab es 4 getrocknete Pflaumen und ca. 7-8 halbe Walnusskerne, sowie 1 Flasche Cotes du Rhone von Aldi zu 3,99. Der Verzehr einer weiteren Portion Rohkostsalat wurde erwogen, aber wieder verworfen. Auch während dem Abendessen habe ich mich weiter mit den »Vollidioten« beschäftigt.


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