SpontaneMenschlicheSelbstentzündung

Du sitzt im Auto. Es ist Nacht, die Scheibenwischer kommen kaum gegen die Regenmassen an, die sich auf die Frontscheibe ergießen. Aus dem Radio leiert einschläfernde Country-Musik. In Abständen merkst du, dass deine Augen sich schließen wollen. Du blinzelst, um die Fahrbahn erkennen zu können. »Bin ich schon im Halbschlaf?«, denkst du. »Egal, es können nur noch wenige Kilometer sein.«
Du sehnst dich nach einer Zigarette. Aber den Feuerzeug liegt unerreichbar im Kofferraum. Und dieser blöde Zigarettenanzünder in diese Scheißkarre funktioniert schon seit Jahren nicht mehr.

Mit einem Mal bist Du hellwach. Flammen schlagen aus Deinen Händen, es riecht nach verbranntem Fleisch. Noch bevor du abbremsen kannst, gerätst Du in einen merkwürdigen Zustand der Gelähmtheit. Deine Kleidung, der Schlosseranzug, brennt. Die Flammen verwehren dir den Blick auf die Instrumente und auf die Straße. Dein letzter Gedanke, bevor der Wagen frontal gegen einen Baum prallt, ist ein beruigender: Endlich Feuer, wie mühelos könnte ich mir jetzt eine Zigarette anstecken!

Am nächsten Tag ist in der Lokalzeitung eine kleine Meldung zu lesen: »Tragischer Unfall: Auto gegen Baum geprallt und vollständig ausgebrannt.«

Aber irgendwann wird es gelingen, das Phänomen der spontanen menschlichen Selbstentzündung zu beweisen.