20. September 1968:
Vor der Frankfurter Paulskirche versuchen 2000 Demonstranten, Polizeiketten zu durchbrechen, um gegen die Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels an den der Kollaboration mit dem Kolonialismus beschuldigten afrikanischen Staatspräsidenten und Schriftsteller Senghor zu protestieren. Zuvor hatte der SDS beschlossen, einen Gegenpreis für Amilcar Cabral, den Vorsitzenden der Frelimo, der Befreiungsbewegung Mozambiques, zu stiften. Als Daniel CohnBendit nach einem Hechtsprung über das Absperrgitter zusammengeschlagen und fortgetragen wird, beginnen die Demonstranten Autos umzustürzen und Barrikaden zu errichten. Ein Hagel von Steinen und Flaschen zerschellt zwar an den Mauern der Paulskirche, die Verleihungsfeierlichkeiten jedoch können ohne Unterbrechung zu Ende geführt werden.
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