Schömberg hatte es vergessen - schlicht vergessen: Brot einzukaufen, oder ein paar Brötchen. Es war am Sonntagmorgen, als er dies feststellte. Der Kaffee war schon durchgelaufen, sein kleiner Frühstückstisch schon gedeckt. »Erst mal eine Tasse Kaffee!« sagte sich Schömberg. Doch als er mit dem heissen Kaffee am Tisch saß, vor den Marmeladegläsern und dem leeren Brotkörbchen, da überkam ihn eine tiefe Traurigkeit, ja Verzweifelung. Es war nicht kalt draussen, nur frisch - der Himmel war bedeckt, der Regen von der Nacht war abgezogen, nur noch ein paar kleine Pfützen waren zu sehen. Bis zur Tankstelle waren es etwa 3 km zu laufen - ein lässiger Spaziergang eigentlich. Doch die Vorstellung der matschigen Tankstellen-Brötchen oder jenes fahlen Toastbrotes, daß es schaffte, zugleich krümelig und wattig zu erscheinen, verstärkte Schömbergs Traurigkeit noch weiter. Es gab noch zwei Bananen, einen Apfel. Schömberg erwog, damit bis zum Mittag auszukommen, sich dann eine Dose Hühnersuppe zu öffnen, Reis dazu zu kochen, so daß ein kräfiger Eintopf entstünde. Ein kleiner Schreck überfiel ihn: wie, wenn Reis und Hühnersuppe auch aus waren ? Fast gehetzt eilte er in die Küche, riss die Schranktüren auf. Alles in Ordnung ! Schömberg vollzog die Geste des Schweissabwischens von der Stirne. Er lachte trocken und kurz, und kehrte dann zu seinem langsam erkaltenden Kaffee zurück. Draussen begann es jetzt, wieder leicht zu regnen.
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