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wuming schrieb am 17.3. 2003 um 20:43:24 Uhr über

Zeitung


Ernst Kuby Der Zeitungsleser Start Service Recherche KOLUMNE Im Magazin der Süddeutschen Zeitung vom 7.3.03 sind ein paar Seiten gefüllt mit »100 Fragen an George Clooney«, der pro Film 20 Millionen Dollar verdient. Das Interview mit ihm (wenn man diese 100 Fragen noch ein Interview nennen kann) fand in Berlin im Februar statt. Er bleibt einen Tag länger als geplant in Berlin, wohnt im Hotel Vierjahreszeiten (wo sonst?) und beantwortet im Schnellgang 100 Fragen. (In Klammern nenne ich die Nummer des Frage-Antwortspiels.) (5) Wie alt ist Ihr ältestes Jeanshemd? Fünfzehn Jahre. (7) Kann ein Mann etwas auf der Schulter tragen, das so sexy ist wie ein Sattel? Ja, ein Pferd. (Gelächter) (19) Ihr Lieblingspräsident? Da brauche ich einen aus jedem Jahrhundert, Jefferson aus unserem ersten, Lincoln aus dem zweiten, Kennedy aus dem dritten. (36) Ihr Shampoo? Ein Stück Seife. (46) Klavierspieler? Nein. Aber habe mir gerade ein Klavier gekauft. (Hier wäre die Frage fällig gewesen, wer spielt darauf, aber sie kommt nicht.) (57) Was bezahlt man für ein Diamantenhalsband, das alles sagt? 30.000 Dollar. (62) Lassen Sie uns über die perfekte Frau reden - damit sie sich bei Ihnen melden kann. Haarfarbe? Grau. (66) Schlimm, wenn sie, Ihre Traumfrau, bisschen schielt? Solange sie einen von uns erkennt - kein Problem. (75) Eine Angewohnheit, die Sie von Ihrem Vater übernommen haben? Bier und Whisky mischen. (80) Ihre beste Erfahrung mit Frauen? Nur eine gute Erfahrung. Ich war verheiratet - sechs Jahre lang. (94) Was um Himmels Willen machen Sie mit Ihrem Hausschwein Max, das Sie so sehr lieben, dass Sie es sogar mit in den Urlaub nehmen? Nun, wenn es alt ist, kannst Du es aufessen. (97) Eine schöne Sache, die man von Ihrem Haus am Comer See sieht? Du siehst, wo Sophia Loren einmal geschwommen hat. (100) Zeit für einen Martini? Wenn es dunkel wird. Doch noch nicht jetzt. Jetzt hätte man gern noch ein Stündchen zusätzlich, um mit dem Kennen lernen anzufangen. Man hat ihn nicht kennen gelernt. In derselben Ausgabe des SZ-Magazins, in dem die »100 Fragen und Antworten« abgedruckt wurden, findet sich auch ein Beitrag, der dem Leser erklären soll, was eigentlich »Humor« ist. Dabei denke ich an einen Satz, den der Schriftsteller Otto Julius Bierbaum vor mehr als hundert Jahren geschrieben hat: »Humor ist, wenn man trotzdem lacht«. Diese Definition war dem Autor des Fragespiels offensichtlich unbekannt. Es gibt in dem einschlägigen Artikel drei klassische Theorien, warum der Mensch lacht: als Ausdruck eines Überlegenheitsgefühles; um eine zwischenmenschliche Spannung in den Griff zu bekommen und gegensätzliche Bewusstseinszustände einzuebnen. Für einen amerikanischen Psychologen ist der Sinn für Humor ein »wichtiger Charakterzug«. Mit einem Kontrastprogramm will das SZ-Magazin am psychologischen Ball bleiben, in 14 Tagen mit dem großen »Tränen-Report«. Dazu fällt mir Tucholsky ein: »Lerne lachen ohne zu weinen«.
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