5. Die Lebensgeschichte gehört zum Menschen wie seine
Identität
Therapie ist bei uns in großem Umfang Wiederbelebung gewachsener
Sinneswahrnehmungen, von Gefühlen, Prägungen und Vorstellungen
aus der Ursprungsfamilie. Wiederbelebung der Erinnerung befreit von
Symptomen, bzw. ermöglicht mit medikamentöser und
psychotherapeutischer Hilfe „realistisches Sehen und gesundes
Fühlen“. Sie ist Vertiefung vorher eingeschränkter Erinnerung, die
damit wieder Teil seines Lebens, seiner Geschichte und seiner
Persönlichkeit wird. Gedanken und Gefühle, die in der Vergangenheit
zu kurz kamen, Auseinandersetzungen mit Erlebnissen in der
Vergangenheit sind Teil der Lebensbewältigung des Menschen, auf die
er stolz sein kann. Was ihn krank machte, ist unter Umständen die
Notwendigkeit gewesen, Gefühle und Erinnerungen zu verdrängen, um
sich aktuellen Prozessen stellen zu können und zu überleben. Therapie
in diesem Sinne wäre die „Vereinigung“ seiner Erinnerung und seiner
Gefühle mit der Gegenwart. So können vernachlässigte Bedürfnisse
wieder aufkeimen, die in Vergessenheit geraten sind. Diese können in
die Gegenwart integriert werden. Sie können einer Korrektur zugeführt
werden. Der genesende Mensch kann für seine Grenzen und
Möglichkeiten wieder sensibilisiert werden, die ihm Geborgenheit im
Leben geben. Typische Behandlungen dafür sind: alle
Psychotherapien.
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