Die Persona ist ein funktionaler Komplex: In der Antike trug der Schauspieler eine Maske, die den jeweiligen Charakter verkörpern sollte. Bei Jung ist die Persona der Teil der Seele, der dem Umgang mit Menschen dient. Sie versteckt und schützt das Ich; sie vereinigt alle Anteile, die sozial akzeptiert sind.
Der Schatten ist ihr diametral entgegengesetzt. Er enthält alles, was nicht mit der Persona vereinbar ist und deshalb das Überleben in einer Gemeinschaft gefährdet: Eigennutz, Egoismus, Wut, Hass, Rücksichtslosigkeit, Gewalt und Zerstörung.
In Albträumen zeigt sich der Konflikt zwischen Schatten und Persona recht deutlich: dunkle Gestalten verfolgen dich, wollen dich anspringen, aussaugen, unterwerfen und vernichten! Diese Verfolgungsszenen werden von häufig von Todesangst begleitet. Wenn es gelingt, die Angst zurückzudrängen und dem Verfolger mit Neugier zu begegnen, wird es interessant! Er hat einiges zu sagen und bindet jede Menge Energie. Die Identifikation mit der eigenen Maske hört auf; man trägt die Maske, aber man IST keine Maske mehr.
Die Auseinandersetzung mit Schatten und Persona ist ein wichtiger Schritt zu innerer Ganzheit, zur Individuation.
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