Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Mohamed El
Baradei, hat gegenüber dem ZDF Fälschungen bei den Atomvorwürfen
gegen Irak bestätigt. Seiner Organisation seien gefälschte Papiere
über den angeblichen Versuch Iraks übergeben worden, sich im
westafrikanischen Niger Uran zu beschaffen, sagte Baradei im
ZDF-Magazin »Frontal21«. »Die Papiere waren nicht authentisch.« Der
Bericht berief sich auf Informationen aus IAEA-Kreisen, wonach die
gefälschten Papiere vom britischen Geheimdienst stammen sollen.
Baradei wollte sich über die Herkunft der Dokumente jedoch nicht
äußern.
Die Papiere seien der »ernsthafteste Versuch« gewesen zu belegen,
dass Irak versucht, sich Atommaterial zu beschaffen, sagte die
IAEA-Sprecherin Melissa Fleming gegenüber dem ZDF. "Wir haben nicht
lange gebraucht, um festzustellen, dass sie gefälscht waren." Bei den
Papieren handele es sich um angebliche Schreiben des Außenministers
von Niger. Der Außenminister, der angeblich die Briefe unterschrieb,
sei zum fraglichen Zeitpunkt aber gar nicht mehr im Amt gewesen; auch
der Briefkopf sei falsch gewesen.
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