Doris Dörrie [ˈdœri̯ə] (* 26. Mai 1955 in Hannover) ist eine deutsche Regisseurin, Autorin und Produzentin.
Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Leben
2 Filmografie
3 Auszeichnungen
4 Bibliographie
5 Weblinks
6 Belege
Leben [Bearbeiten]
Dörrie machte Abitur an der Sophienschule Hannover, danach folgte ab 1973 ein zweijähriger Aufenthalt in den USA, wo sie Schauspiel und Film am Drama Department der University of the Pacific in Stockton (Kalifornien) studierte. Außerdem absolvierte Doris Dörrie ein Studium an der New School for Social Research in New York. Zur Finanzierung ihres Zweitstudiums nahm sie verschiedene Nebenjobs in Cafés und als Filmvorführerin im Goethe House New York an. Zurück in Deutschland begann sie 1975 ein Studium an der Hochschule für Fernsehen und Film in München und schrieb nebenbei Filmkritiken für die Süddeutsche Zeitung, wo sie auch Redaktionsassistentin war. Anschließend arbeitete Dörrie als freie Mitarbeiterin für verschiedene Fernsehsender und drehte kleinere Dokumentarfilme.
Es folgten diverse Filme und einige Bücher. Zu ihren bekanntesten Werken gehören unter anderem die Komödie Männer und Ich und Er. Gemeinsam mit Gerd Huber, Renate Seefeld, dem Kameramann Helge Weindler und Thomas Müller gründete Dörrie 1989 die Cobra Filmproduktions GmbH, die ihre nächsten Filme herstellte.
Seit 1988 war Doris Dörrie mit Helge Weindler verheiratet, mit dem sie 1989 eine Tochter bekam. Während der Dreharbeiten zu Bin ich schön?, die in Spanien stattfanden, verstarb Weindler am 22. März 1996 an einer Hirnhautentzündung, nachdem er gerade eine Krebs-Erkrankung überwunden hatte.
1997 wurde Doris Dörrie als Professorin für Angewandte Dramaturgie und Stoffentwicklung an die Hochschule für Fernsehen und Film in München berufen. An der Staatsoper Berlin inszenierte Dörrie die Opern Così fan tutte (2001 mit Daniel Barenboim) und Turandot (2003 mit Kent Nagano). 2005 inszenierte sie an der Bayerischen Staatsoper in München Giuseppe Verdis Oper Rigoletto (musikalische Leitung Zubin Mehta) und am Gärtnerplatztheater Giacomo Puccinis Madame Butterfly. Die Rigoletto-Inszenierung, in der Dörrie die Handlung auf den Planet der Affen (nach den gleichnamigen Filmen) verlegte, wurde 2005 in einer Kritikerumfrage von der Zeitschrift Opernwelt zum „Ärgernis der Saison“ gewählt. Bei den Salzburger Festspielen 2006 inszenierte sie Mozarts „La finta Giardiniera“.
Am 6. März 2008 kam Dörries neuer Film Kirschblüten – Hanami mit u. a. Elmar Wepper, Hannelore Elsner und Nadja Uhl in die Kinos, der seine Weltpremiere auf den Internationalen Filmfestspielen Berlin 2008 feierte.
Doris Dörrie lebt heute in München.
Filmografie [Bearbeiten]
1976: Kinos der Provinz (Kurzfilm)
1976: Ob’s stürmt oder schneit
1978: Alt werden in der Fremde
1978: Der erste Walzer
1978: Hättest was Gescheites gelernt (TV)
1978: Max & Sandy (TV)
1979: Paula aus Portugal
1980: Katharina Eiseit (TV; Kinderfilm)
1980: Von Romantik keine Spur (TV)
1982: Dazwischen (TV)
1983: Mitten ins Herz (TV; deutscher Beitrag zu den Filmfestspielen Venedig)
1985: Männer
1985: Im Innern des Wals
1986: Paradies
1988: Ich und Er
1989: Geld
1989: Love in Germany
1992: Happy Birthday, Türke!
1993: Was darf’s denn sein? (TV)
1995: Keiner liebt mich
1998: Bin ich schön?
2000: Erleuchtung garantiert
2002: Nackt
2004: Ein seltsames Paar (TV)
2005: Der Fischer und seine Frau
2007: How to Cook Your Life
2008: Kirschblüten – Hanami
2010: Die Friseuse
2010: Klimawechsel (TV)
Auszeichnungen [Bearbeiten]
1976: Förderpreis des Kuratoriums Junger Deutscher Film (20.000 DM), zusammen mit Wolfgang Berndt, für den Kurzfilm Kinos der Provinz
1984: Max-Ophüls-Preis: Publikumspreis der Stadt Saarbrücken für Mitten ins Herz
1986
Filmband in Silber (Regie) für Männer
Filmband in Gold (Drehbuch) für Männer
Goldene Leinwand für Männer
Gilde-Filmpreis für Männer
IFF Vevey (Schweiz): Goldener Spazierstock für Männer
Internationale Hofer Filmtage: Filmpreis der Stadt Hof für Männer
Bambi
1992: Nominierung für den Deutschen Filmpreis für Happy Birthday, Türke
1994: Journalistenpreis der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten für Was darf's denn sein?
1995
Filmband in Silber für Keiner liebt mich
Ernst-Hoferichter-Preis für das schriftstellerische Werk
1996
Bundesverdienstkreuz
Bettina-von-Arnim-Preis der Zeitschrift Brigitte für die Kurzgeschichte Der Vater der Braut
1998
Bayerischer Filmpreis – Drehbuchpreis
Niedersachsenpreis für Kultur
1999: DIVA-Award
2000: Bayerischer Verdienstorden
2002: Kultureller Ehrenpreis der Landeshauptstadt München
2003: Deutscher Bücherpreis für Das blaue Kleid
2003: Kinderbuchpreis des Landes Nordrhein-Westfalen für Mimi
2005: Preis Pro meritis scientiae et litterarum (zusammen mit Vicco von Bülow (Loriot))
2008
Bayerischer Filmpreis für Kirschblüten-Hanami – Bester Film des Jahres 2007
Goldene Feder für ihre langjährige und erfolgreiche Regiearbeit
Bibliographie [Bearbeiten]
1987 Liebe, Schmerz und das ganze verdammte Zeug (vier Filmstories)
1989 Was wollen Sie von mir? (Erzählungen)
1991 Der Mann meiner Träume (Erzählung)
1991 Für immer und ewig. Eine Art Reigen (Erzählungen) [1]
1992 Love in Germany - Deutsche Paare im Gespräch mit Doris Dörrie
1994 Bin ich schön? (Erzählungen; ausgezeichnet mit dem Preis der Ernst-Hoferichter-Stiftung)
1996 Samsara (Erzählungen)
2000 Was machen wir jetzt? (Roman)
2001 Happy. Ein Drama
2002 Das blaue Kleid (Roman; mit autobiographischen Zügen)
2002 Mimi (Kinderbuch; ausgezeichnet mit dem Kinderbuchpreis des Landes Nordrhein-Westfalen)
2004 Mimi ist sauer (Kinderbuch)
2006 Mimi entdeckt die Welt (Kinderbuch)
2006 Mimi und Mozart (Kinderbuch)
2007 Und was wird aus mir? (Roman)
Weblinks [Bearbeiten]
Literatur von und über Doris Dörrie im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek (Datensatz zu Doris Dörrie • PICA-Datensatz • Apper-Personensuche)
Wikiquote: Doris Dörrie – Zitate
Doris Dörrie in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Biografie bei CineGraph
Interview mit Doris Dörrie über »Kirschblüten - Hanami«, Berliner Zeitung und in Die Zeit, 2007
Linksammlung der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin
Belege [Bearbeiten]
1.↑ Nach Joachim Kaiser biete das Buch „mehr klügere, originellere und einleuchtendere Beobachtungen über die langen Schwierigkeiten und kurzen Herrlichkeiten zwischenmenschlicher Beziehungen“ als bei sonstigen Autoren aus Dörries’ Generation, in: SZ, 22. Dezember 1991. Mit diesem Band, so Andreas Kilb, sei Dörrie »zu einer der besten Erzählerinnen der deutschen Gegenwartsliteratur geworden«. - »Vom großen und vom kleinen Tod.« In: Die Zeit Nr. 3 vom 13. Januar 1995, S. 45
Normdaten: PND: 118817604 – weitere Informationen | LCCN: n88012837 | VIAF: 29562852
Personendaten
NAME Dörrie, Doris
KURZBESCHREIBUNG deutsche Regisseurin, Autorin und Filmproduzentin
GEBURTSDATUM 26. Mai 1955
GEBURTSORT Hannover
Von „http://de.wikipedia.org/wiki/Doris_D%C3%B6rrie“
Kategorien: Regisseur | Filmregisseur | Filmproduzent | Autor | Filmkritiker | Träger des Bundesverdienstkreuzes (Ausprägung unbekannt) | Träger des Bayerischen Verdienstordens | Hochschullehrer (HFF München) | Person (Hannover) | Literatur (20. Jahrhundert) | Literatur (Deutsch) | Deutscher | Geboren 1955 | Frau
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