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Jürgen schrieb am 19.2. 2015 um 06:27:01 Uhr über

Mitleidsfaktor

Ich denke, dass Astrid hier eher ein Beispiel anführt, dass die These des in solchen Fällen störenden Mitleidsfaktors geradezu unterstreichend belegt.

Zu den Zeiten, als Mütter ihren Jungs noch gelegentlich den Hintern versohlten, war es ja genau so, dass die Jungs voll auf den Mitleidsfaktor setzen konnten und sich dadurch der eigentlich angemessenen Bestrafung weitestgehend entziehen konnten.
Der Sinn einer solchen Tracht Prügel sollte ja Nachhaltigkeit sein, sie musste also so kräftig und intensiv ausgeführt werden, dass sie für den Jungen so unangenehm, also schmerzhaft war, dass er sich in Zukunft anständig verhalten würde und so schnell keinen neuen Grund liefern würde, erneut den Hintern versohlt zu bekommen. Soweit die Theorie.

In der Praxis nutzt aber der Junge ganz bewusst den Mitleidsfaktor aus. Er reagiert völlig überzogen auf die ersten Schläge. Insbesondere täuscht er Schmerzreaktionen vor. So brüllt er lautstark wie am Spieß vermeintliche Schmerzen hinaus, strampelt und macht scheinbar unwillkürliche Abwehrbewegungen. Gezielt werden auch falsche Tränen und hörbare Schluchzgeräusche eingesetzt.

Sofort setzt bei der Mutter der Mitleidsfaktor ein und statt der beabsichtigten (und angemessenen!) kräftigen Tracht Prügel, wird die Bestrafung schon nach kurzer Zeit beendet und der Junge kann hinter den falschen Tränen seinen Sieg feiern.

Einen emotional unbeteiligten und wenig empathischen Dritten hätte er nicht in dieser Form hineinlegen können. Ein solcher, möglichst erfahrener und ausgebildeter »Strafbeauftragter« hätte das ursprünglich festgelegte Bestrafungsprogramm einfach durchgezogen, egal ob der Junge schreit oder um Gnade bettelt und somit ganz bewusst und in der eindeutigen Absicht der gerechten Strafe zu entgehen, völlig überzogen auf die Schläge reagiert.

Aufgrund der Auswirkungen dieses Mitleidsfaktors ist auch das Konzept der körperlichen Züchtigung letztendlich als gesellschaftlich anerkanntes Erziehungsmodell gescheitert und wird deshalb heute in den meisten Ländern nicht mehr angewendet.



Astrid schrieb am 19.2. 2015 um 03:58:58 Uhr über
Mitleidsfaktor
@Jürgen

Die vielen Schilderungen, auch hier im Blaster, wiederlegen deine These. Oft wird geschildert, wie Mütter ihren ungezogenen Kindern wirkungsvoll den Hintern versohlen. Und eine engere Verbindung als zwischen Mutter und Kind gibt es nicht!

Offensichtlich ist es so, daß bei der korrekten Ausführung eines Hinternvolls das Mitleid temporär unterdrückt wird. Stattdessen wird von Empfindungen von Zufriedenheit und Genugtuung berichtet.

Biologen können das bestimmt mit Hormonausschüttungen o. ä. erklären, ich weiss es nicht, aber Fakt ist, dass der Mitleidsfaktor gerechtfertigte körperlichen Züchtigungen nicht behindert.





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