Mädchenarsch

Mancher Mädchenarsch wird in einem Callcenter plattgesessen. Das ihm zugehörige Mädchen versucht, mittels Kaltakquise Zeitungsabonnenten zu werben. Das Mädchenarsch weiß genau, dass es den Leuten damit auf den Zeiger geht und dass es verboten ist, aber das Mädchenarsch fühlt sich der Gesellschaft und seinem Sklaventreiber gegenüber verpflichtet. Weil es ehrenrührig wäre, statt andere zu nerven, lieber Hartz IV zu kassieren. Das haben ihm seine Eltern, seine Freunde, die INSM, die SPD und die FDP eingebläut. Weil es ehrenrührig wäre, sich gegen miese Arbeitsbedingeungen zur Wehr zu setzen. Das Mädchenarsch stützt das System, denn es interessiert sich nicht für Politik. Und wenn doch, dann fordet es mehr Mädchenärsche in Führungspositionen und mehr rosa Pferdchen. Das Mädchenarsch wird ewig ein Mädchenarsch bleiben. Vor vielen Jahren hätte das Mädchenarsch noch KZ-Aufseherin oder Stasi-Spitzel werden können, und später hätte es gesagt: »Was sollten wir denn anders tun, wir waren doch jung und unschuldig und haben uns nur für rosa Pferdchen interessiert«. Das Mädchenarsch liebt es, nicht zu denken. So wie es von einem guten deutschen Mädchenarsch verlangt wird. Das Mädchenarsch braucht auch keine Sozialversicherung. Denn das Mädchenarsch hat einen geilen Freund bzw. Beschäler, der für sie sorgt und ihr auf ewig treu bleiben muss. Das Mädchenarsch ist typisch deutsch. Es arbeitet gerne auch als unbezahlte Praktikantin oder 24/7-Freelancer in einer Werbeagentur und findet das alles supergeil.

Mensch Mädchenarsch, verkaufe meinetwegen Drogen oder geh auf den Strich, dann hätte ich wenigstens etwas Respekt vor dir. Meinetwegen machst du auch Tantra oder dein Jodeldiplom, denn da hättest du was fürs Leben!