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Die Leiche schrieb am 24.9. 2011 um 13:02:41 Uhr über

Liquidität

Liquidität ist, wenn man Geld hat. Nimmt die Liquidität ab, kommt zunächst die Phase der Schmierigkeit (sogen. Viskosität), in der die Leute mit scheinheiligem Grinsen zu jederman sagen, daß er sich keine Sorgen zu machen braucht - Du kriegst Dein Geld, verlass Dich drauf. In dieser Phase der Viskosität wird die verbleibende Liquidität oft auch als Schmiermittel - sogen. »Schmiergeld« - eingesetzt. Gegen ein paar entsprechende Scheinchen lassen Bankmitarbeiter, Pfändungs- und Steuerbeamte so manche Rechnung ein paar Monate liegen, oder noch länger. Wie lange Liquidität sich hält, hängt auch von dem ab, der sie in den Händen hält. An manchen Händen bleibt die Knete für ewig kleben, unter manchen Händen verflüchtigt sich jede Liquidität wie Äther - ruckzuck ist die Kohle weg.

Liquidität heißt übrigens nicht immer Geldscheine. Je nach Umständen können ein Passierschein oder ein paar Camel-Zigaretten liquide sein. In der Wüste beispielsweise können auch ein paar Liter Wasser von enormer Liquidität sein - ansonsten ist Wasser eher illiquide.

Wenn Liquidität gerade nicht da ist, spricht man von Illiquidität, lat. »Trockenheit«. Wer illquide ist, benimmt sich wie ein Alkoholiker oder junkie: Hyperventilation, kalter Schweiß, Panik - und die hektische Jagd nach dem nächsten Schuß beginnt. Wer nicht weiß, wie sowas aussieht, kann sich ein Video zB von der griechischen Regierung angucken: lauter Alkoholiker auf dem Trockenen.

Wer also auf dem Trockenen sitzt, muß das, was er hat, versilbern, um wieder flüssig zu werden. Wenn man nichts mehr hat - das ist dann extrem blöd. Auch so ist es blöd, weil: wenn die anderen wissen, daß man versilbern muß, kriegt man nur noch die Hälfte, wenn überhaupt. Aber man ist wenigstens wieder liquide = flüssig.

Wenn Leute wieder flüssig sind, müssen sie erst mal einen trinken, und gehen in die nächstbeste Kneipe, und setzen die betriebswirtschaftliche in alkoholische Liquidität um. Daran meint man übrigens Liquidität erkennen zu können: an den Kneipen. Denn die, die dort sind, sind flüssig. Die, die nicht in der Kneipe sind, sitzen auf dem Trockenen. Paradoxerweise ist es aber häufig so, daß gerade diejenigen, die trocken sind und nicht in den Kneipen sitzen, flüssiger sind, als die anderen. Eine komplizierte Angelegenheit ist das !


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