Kontrollfreak ist die umgangssprachlich abwertende Bezeichnung für eine Person, die versucht, alles um sich herum zu kontrollieren. Der später eingedeutschte[1] englische Ausdruck „Control Freak“ wurde erstmals in den späten 1960er Jahren benutzt [2], einer Zeit, in der viel Wert darauf gelegt wurde, dass Kontrollkämpfe und Fremdbestimmung zu vermeiden seien.[3]
Inhaltsverzeichnis
1 Verletzbarkeit als Ursache
2 Der Kontrollfreak in der Arbeitswelt
3 Weblinks
4 Einzelnachweise
5 Quellen
Verletzbarkeit als Ursache
Kontrollfreaks können wie Perfektionisten als Menschen gesehen werden, die ihre innere Verletzbarkeit schützen wollen.[4] Mitunter steckt dahinter die Überzeugung, durch Dominanz und Kontrolle ein erneutes Durchleben von Ängsten aus der Kindheit vermeiden zu können.[5] Ein solcher Mensch versucht, seinen Willen durch gutes Zureden, Betteln und Druck durchzusetzen, denn er erträgt es nicht, sich selbst an andere anzupassen.[6] Wird dieses Handlungsmuster durchbrochen, erfährt der Kontrollfreak ein schmerzhaftes Gefühl der Ohnmacht, was ihn wiederum in seinen Gewohnheiten bestätigt.[7]
Zwischen Kontrollfreaks und Co-Abhängigen werden Ähnlichkeiten vermutet, da auch letztere eine tiefverwurzelte Angst vor dem Verlassenwerden spüren, die zu exzessivem Kontroll- und Dominanzstreben führen gegenüber jenen, die sich anscheinend nicht selbst kontrollieren können.[8]
Der Kontrollfreak in der Arbeitswelt
Als Führungskraft neigt der Kontrollfreak dazu, Untergebene öffentlich zu ermahnen.[9] Allgemein besteht der Kontrollfreak darauf, dass Dinge auf ganz bestimmte Weise erledigt werden.[10] Mitunter betrachtet er sein beständiges Intervenieren als segensreich und notwendig in der Annahme, dass andere unfähig seien, Dinge richtig zu tun. Betont hierarchische Strukturen begünstigen sein Verhalten.[11]
Weblinks
Wiktionary: Kontrollfreak – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Einzelnachweise
↑ Eintrag bei duden.de
↑ http://dictionary.reference.com/browse/control
↑ Kristin Glaser, in The Radical Therapist, Penguin, 1974, S. 246
↑ Michelle N. Lafrance, Women and Depression, 2009 S. 89
↑ Art Horn, Face It, 2004, S. 53
↑ Robin Skynner/John Cleese, Families and how to survive them, London, 1994, S. 208
↑ Patricia Evans, Controlling People, Avon, 2002 S. 129, S. 274
↑ David Stafford, Liz Hodgkinson, Codependency, London, 1995, S. 131
↑ Andrew Buck - Meeting Behaviors: The Good, The Bad and The Ugly
↑ Les Parrot: The Control Freak. Tyndale House Publishers, Carol Stream 2001, ISBN 0842337938.
↑ Peter Cochrane, Uncommon Sense, 2004, S. 70
Quellen
Deuble EA & Bradley A It Has A Name!: How To Keep Control Freaks & Other Unhealthy Narcissists From Ruining Your Life, 2010
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