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Schmidt schrieb soeben über
1940
war mein Vater dreizehn Jahre alt, zwei Jahre später wurde er Flakhelfer, fünf Jahre später verlor er beide Eltern weil die ihn per Zug in einem Internierungslager besuchen wollten und auf den Zug eine amerikanische Bombe fiel. Er hat sein gesamtes Leben auf die Amerikaner geschimpft. Über sein Gefühl am Tod seiner Eltern eine Schuld zu haben hat er nie reden können. Die Franzosen dagegen hat er regelrecht vergöttert da er bei einer Melonenbauernfamilie in Carpentras für die beiden letzten Kriegsjahre Arbeit und Unterschlupf als Kriegsgefangener gefunden hatte, die hatten einen Sohn und zwei hübsche Töchter und haben ihn gut behandelt.
Ich habe später eine der Töchter der einen Tochter geheiratet. Sie ist nach Deutschland gezogen, die Ehe hat neun Jahre gehalten und direkt nach mir hat sie einen Studienkollegen geheiratet der jetzt unter dem falsche Namen Harald Lesch in München Physikprofessor ist, in Wirklichkeit heißt er Dr. Jürgen Schneider. Aber der sieht ja ganz anders aus und war in einen riesigen Immobilienskandal zu genau jener Zeit verwickelt als meine Psychose so richtig begann.
Alle personen hatten ein Doppelleben und andere Namen. Nur wenige waren eingeweiht und ich hatte sie durchschaut. Aber mein Wissen war äußerst gefährlich. Denn sie würden mich eher töten oder im besten Fall für verrückt erklären als zuzugeben das ich recht habe. Das mit dem verrückt erklären kam dann ja auch.
Und das mein Grundstück enteignet wurde in der Zeit in der ich verrückt war, das ist auch ein Skandal. Ich könnte das Geld gut für meine Zähne verwenden und ein gescheites Instrument musste es aber für die Miete in der mir zugewiesenen Wohnung ausgeben und für die z.T. unfreiwilligen Psychiatrieaufenthalte und den gerichtlich bestimmten Betreuer, der zu mir zweimal die Woche kam, mit mir schwatzte und sich zu erledigende Aufträge abholte für die er dreissig Euro die Stunde abrechnete. Diese Aufträge waren alle für die Katz' er lief nur rum und sagte der verwaltung, der Herr Schmidt möchte nicht das sein Grundstück verkauft wird, er möchte das es fürs Alter erhalten bleibt, für seine Rente, dann kam er zurück und berichtete mir, die haben gesagt das ginge nicht und wenn sie sich nicht bald entscheiden gehen die noch weiter runter mit dem preis, und sie müssen es so oder so machen, und es ist besser sie entscheiden das als das die das entscheiden, all das in meinem Drogenwahn.....geschickte Leute sind das die dir alles abluchsen was du hast und dann sagen, aber sie haben es doch selbst so entschieden. Ich habe daraufhin bei Gericht beantragt, daß, solange ich psyschisch als Krank angesehen werde alle Enteignungsgeschäfte die ich selbst veranlasst habe auf Eis gelegt werden müssen, da ich ja nicht entscheidungsfähig bin. ich habe bis heute keine Antwort von denen, aber laut Notarvertrag ist das Grundstück weg. Und ich musste dazu nichts unterschreiben. Außer, der Herr Schön soll sich um meine Angelegenheiten Kümmern. In krakeliger Handschrift. Das erinnere ich zu Immobilienskandal. Sausäcke allesamt.
Und Mimi, die Mutter von Anne, meiner französischen Frau, ist heute abend in der Münchner Philharmonie beim ersten Spiel der Saison gestorben. Lorin Mazeel saß an seinem Arbeitstisch auf dem großen Barhocker, ließ das eine Bein runterhängen und machte zweieinhalb Stunden kleine Schultergymnastiken. Zwischendurch wackelte er mehrmals hinaus, kam wieder, ließ seinen ersten Geiger aufstehen mitsamt dem übrigen Brimborium und wieder hinsetzen. Und ein Sitznachbar sagte zu mir, die wollen die Philharmonie abreissen und für dreihundert Millionen eine neue bauen. Weil ein paar Leute sich beschwert hätten das man nicht auf allen Plätzen gleich gut hört.
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