|
Schüttelt es ab, das Knecht@aftsbandl Ihm hellt den Abschied von dem dunklen Tag,
Wenn ihr nur wollt, seid ihr alle freil daß dir noch einst die Sonne scheinen mag.
Euer Wille geschehe! Seid nicht mehr dabeil
Wenn ihr nur wollt: bei euch steht der Sieg Durchs Höllentor des Heute und Hienieden
vertrauend träumt er hin zum ewigen Frieden.
Nie wieder Krieg! Er sagt es, und die Weit ist wieder wahr,
und Gottes Herz erschließt sich mit »und zwar«.
Urkundlich wird es; nimmt der Glaube Teil,
so widerfährt euch das verheißne Heil.
Karl Kraus (1874-1936) 0 rettet aus dem Unheil euch zum Geist,
der euch aus euch die guten Wege weist!
ZUM EWIGEN FRIEDEN
Welch eine Menschheit! Welch ein hehrer Hirt!
Bei dem traurigen Anblick nicht "wht der Obei, Weh dem, den der Entsager nicht beirrt!
@ie das menschliche Geschlecht aus Naturursachen
drücken, als vielmehr derjenigen, weiche die me@- Weh, wenn im deutschen Wahn die Welt verschl
schen sich untereinander selbst anthun, erheitert sich ief
doch das Gemüth durch die Aussicht, es könne künftig das letzte deutsche Wunder, das sie rief!
besser werden; und zwar mit uneigennützige@ Wh1-
wollen, wenn wir längst im Grabe sein und die Früchte, Bis an die Sterne reichte einst ein Zwerg.
die wir zum Teil selbst gesät haben, nicht einernten
werden.@ Sein irdisch Reich war nur ein Königsberg.
Nie las ein Blick, von Thränen übermannt, Doch über jedes KÖnigs Burg und Wahn
ein Wort wie dieses von lmmanuel Kant. schritt eines Weltalls treuer Untertan.
Bei Gott, kein Trost des Himmels übert,ifft Sein Wort gebietet über Schwert und Macht
die heilige Hoffnung dieser Grabesschrift, und seine Bürgschaft löst aus Schuld und Nacht.
Dies Grab ist ein erhabener Verzicht: Und seines Herzens heiliger Morgenröte
,Mir wird es finster, und es werde Licht!' Biutschande weicht: daß Mensch den Menschen tote.
Für alles Werden, das am Menschsein krankt, im Weltbrand bleibt das Wort ihr eingebrannt:
stirbt der Unsterbliche. Er glaubt und dankt. Zum ewigen Frieden von lmmanuel Kant!
124
125
|
