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Bettina Beispiel schrieb am 6.8. 2012 um 20:50:12 Uhr über

Gelddrucken

Im Treppenhaus eine riesige Plexiglasröhre gefüllt mit den Fetzen alter DM-Scheine, sowohl beim Betreten als auch beim Verlassen wurden sämtliche Öffnungen des tragbaren Rechners inspiziert, die Taschen sowieso, ich sei ja kein gewöhnlicher Besucher sondern hätte Zugang zum »Allerheiligsten«, ich müsse das verstehen. Die Tasche mit dem Rechner wurde nach der Eingangsinspektion durch eine Materialschleuse in die Druckhalle verbracht.

Die Personenschleusen, die den Zugang in die Druckhalle darstellten, waren knapp bemessen, das Mitnehmen einer Tasche unmöglich. Man mußte die Arme eng anlegen und wenn sich der Zylinder mit der Öffnung um einen drehte, verspürte man ein seltsames Gefühl der Enge.

Merkwürdig anzuschauen war der verglaste Raum der Musterprüferinnen über der Halle mit den in Käfigen stehenden cremeweiß lackierten Tiefdruckmaschinen. Im grellen Licht inspizierten ausschließlich Frauen die ungeschnittenen Bögen auf Fehler.

Wenn ein Drucker an eine Maschine wollte, mußte er seinen Ausweis an einen Sensor neben der Käfigtüre halten, ein kurzer Summton und das Klacken der elektromechanischen Verriegelung signalisierten den freigeschalteten Zugang.

Leichter Geruch von Maschinenöl in der Luft. Hier also entsteht »Wert« »ex nihilo«.


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