Die Therapie des Gebärmutterhalskrebses richtet
sich nach dem Stadium und der Ausdehnung der
zellulären Veränderungen. Besteht der Verdacht auf
das Vorliegen von Krebs, erfolgt in der Regel
zunächst eine Gewebsentnahme in Form einer
Biopsie oder einer Konisation. Unter letzerem
versteht man das Herausschneiden eines
Gewebskegels (Konus) aus dem Muttermund.
Diese Maßnahme ist Diagnose und Therapie
zugleich: Mit der Gewebeentnahme kann
festgestellt werden, wie weit der Tumor schon
fortgeschritten ist. Konnten die verdächtigen
Veränderungen entfernt werden, war das
gleichzeitig schon die Therapie.
Bei weiter entwickelten Tumoren werden der
Gebärmutterhals und die Gebärmutter sowie die
Lymphknoten entlang der Blutgefäße des Beckens
operativ entfernt. Je nachdem, wie weit der Tumor
bereits ausgedehnt war, kann anschließend noch
eine Strahlentherapie nötig werden.
Für Furore sorgte in den letzten Jahren der
französische Gynäkologe Dargent aus Lyon, dem
es gelang, so zu operieren, dass den Frauen die
Gebärmutter erhalten blieb und weiterhin
Schwangerschaften möglich waren. Bei der
„Radikalen Trachelektomie“ wird nur ein Teil des
Gebärmutterhalses und seines Halteapparates
entfernt, während der Gebärmutterkörper und der
Muttermund erhalten bleiben. „Die Lymphknoten“,
erklärt Privatdozent Dr. Björn Lampe, „werden bei
diesem Operationsverfahren endoskopisch, also
durch eine Bauchspiegelung, entfernt. Mit dieser
Methode konnten Frauen nach ausreichend radikal
operiertem Zervixkarzinom erfolgreich
Schwangerschaften austragen.“ In Deutschland wird
die Methode bislang allerdings noch relativ selten
angewandt.
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