FranzJosefWagner schlierte am 11.10.2005, einen Tag nach Klärung der K-Frage, in seiner Bildzeitungs-Kolumne folgende Abgrundtiefe:
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Lieber Gerhard Schröder,
ob ich Sie jetzt schon vermisse?
Irgendwie schon. Erstens mag ich Menschen, die nach Tabak riechen und grinsen wie Sie. Bald wird das Kanzleramt nach Frau duften, nach Tee und Keksen. „Hol mir ma ’ne Flasche Bier“ – Geschichte. Old Shatterhand hat gegen eine Frau verloren. Mag sein, daß ich Mitleid mit mir selbst habe.
Es ist ein großer Tag für Frauen, mit Hüttenkäse und Weißbrot werden sie ihn feiern. Keine Ahnung, was Frauen sonst noch essen, Männerfleisch?
Gerhard Schröder war der bestaussehende, männlichste Kanzler, er war lümmelhaft, überheblich, unausstehlich, schwerenöterisch – aber er war ein romantischer Mann. Ein Mann, der viermal verheiratet ist, kann nur romantisch sein. Gerhard Schröder war der letzte Frontmann der Machos. Good bye, Adam.
Herzlichst
Ihr F. J. Wagner
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Wagner, Wagner,
mit »Frauen essen Männerfleisch« hängen Sie wieder sehr weit über der Balkonbrüstung. Keine Büchse irgendwelcher Pandoren scheint Ihnen zu verschlossen. Nach amüstierter Lektüre ihres tintigen Ergusses, frage ich mich, ob Sie grade Ihre homoerotische Seite entdecken. Sonst schlieren Sie zynische Tiraden und Propaganda im streicherischen Geiste... aber heute... ist das etwa eine Liebeserklärung? Eine Liebeserklärung nicht an den Kanzler Schröder, sondern an den Menschen Schröder? Bessergesagt an den Mann Schröder? Wagner, Wagner...
AllesWirdGut, aber nichts wird besser.
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