Was kann man tun, wenn »Existenz« gerade nicht da ist? Leider gar nichts. Denn um etwas zu tun, muß man erst einmal existieren, und dazu braucht man eben Existenz.
Andererseits existieren ja die ganzen Romanfiguren nicht wirklich, und doch tun sie ja alle etwas, denn sonst wären die Geschichten ja langweilig. Niemand würde sich einen Roman durchlesen, in dem nienmand irgendetwas tut, und sei es nur, seine Gedanken laufen zu lassen. Insofern scheint also Existenz doch nicht notwendig zu sein, um etwas zu tun.
Andererseits existieren die Romanfiguren ja irgendwie doch. Denn wenn sie nicht existierten, wie könnte man dann etwas über sie sagen, oder gar feststellen, daß eine Behauptung über sie falsch ist? Beispielsweise wird mir jeder entschieden Widersprechen, wenn ich behaupte, daß Winnetou Chinese ist. Aber wie könnte mir jemand da ernsthaft widersprechen, wenn Winnetou gar nicht existiert? Wenn er nicht existierte, dann hätte er auch keine Eigenschaften, insbesondere auch nicht die Eigenschaft, kein Chinese zu sein.
Also existiert alles, was man sich ausdenkt. Es gibt nichts, was es nicht gibt! Aber das ist ohnehin eine Trivialität, denn letztlich sagt der letzte Satz nur, daß es alles gibt, was es gibt. Und doch enbthält der Satz eine tiefe Aussage über die Existenz von Dingen.
Es ist eben nicht so einfach mit der Existenz. Aber ohne Existenz geht es auch nicht. Ich jedenfalls existiere. Glaube ich zumindest.
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