Bonn/Rheinbach - Nach Autobahn-Selbstmord
Bestatter vergaß Leichenteile
VON IRIS KLINGELHÖFER
Es ist der grausigste Unglücksort! Auf der A 61 wurde ein lebensmüder Rheinbacher (37) von mehreren Autos überrollt und bis zur Unkenntlichkeit entstellt (EXPRESS berichtete ›). Makaber: Ein Bestatter aus Köln sollte die sterblichen Überreste abholen – und vergaß einige Leichenteile.
Stundenlang blieben Knochenstücke, Fleischreste sowie die Socken des Toten im Seitenstreifen der vielbefahrenen Autobahn liegen. Dann erst entdeckten Polizisten sie.
„Bei der Unfallaufnahme wurden noch Leichen-Kleinstteile gefunden“, bestätigt Monika Ziegenberg von der Bonner Staatsanwaltschaft. „Es musste nochmal ein Bestatter kommen, um sie abzuholen.“
Nach EXPRESS-Informationen war es diesmal einer aus dem Raum Bonn. Akribisch suchte er die 800 Meter in Höhe der Raststätte Peppenhoven ab, auf denen sich das blutige Drama am frühen Samstagmorgen abgespielt hatte.
Es war um 2.35 Uhr. Es nieselte, als Udo P. (Name geändert) sterben wollte. Der 37-Jährige, der bei Peppenhoven wohnte, hatte Verwandten gegenüber Selbstmordabsichten geäußert – und die setzte er in jener Nacht in die Tat um. Offenbar stürzte er sich von der nahen Autobahnbrücke auf die Fahrbahn der A61. Dort blieb er verletzt liegen, bis ihn die ersten Fahrzeuge erfassten.
Schrecklich: Deren Fahrer gaben einfach weiter Gas. Erst, als ein Mercedesfahrer den Leichenteilen auswich und dabei verunglückte, wurde klar, was sich dort abgespielt hatte. Der Tote war so grausig zugerichtet, dass er erst einen Tag später identifiziert werden konnte.
EXPRESS, 28. 10. 2008
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