29.11.2007 Richter: Erzbischöfe fördern Homophobie Sydney (queer.de) - Ein Richter des höchsten australischen Gerichtshofs hat die anglikanischen und katholischen Erzbischöfe von Sydney beschuldigt, Schwulenfeindlichkeit zu fördern. Der 68-jährige Michael Kirby vom High Court of Australia sagte in einem Interview mit dem Radiosender ABC, es sei wegen dem Klima in der Gesellschaft verständlich, dass noch immer so viele Menschen homophob seien. »Oft, und das muss gesagt werden, ist daran die Religion schuld«, so Kirby. »Es kommt davon, wie Menschen religiös erzogen werden. Die Homophobie wird sogar heute verstärkt durch die Gottesdienste und – das muss auch gesagt werden – durch die Aussagen der beiden Erzbischöfe von Sydney.« Kirby ist selbst gläubiger Anglikaner. Er lebt seit 38 Jahren mit seinem Partner Johan van Vloten zusammen, mit dem er auch auf öffentlichen Anlässen auftritt – wie bei einem Dinner mit Königin Elisabeth II. »Mein Partner ist kein Gläubiger und er sagt mir immer wieder: ‚Ich weiß nicht, wie einer der intelligentesten Menschen in diesem Land die Lehren der Kirche ernst nehmen kann'«, so Kirby in dem Interview. Bereits mehrmals hat der Richter für Aufsehen gesorgt. So hatte er vor wenigen Monaten in einem Interview Schwule und Lesben aufgefordert, offen zu leben. Im Mai rappte er bei einer Veranstaltung für Gleichberechtigung (queer.de berichtete). Kirby wurde 1996 ans höchste australische Gericht berufen. 1999 machte er seine Homosexualität publik und setzt sich seitdem für Homo-Rechte ein. Er muss 2009 aus Altersgründen seinen Platz am High Court räumen. (dk) News, Queer.de, 29. November 2007 Anmerkung: Ein Kirby für Deutschland !