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Grausam,gehässig und unbarmherzig stehen die
Menschen vor dem Kloster in Bad Wörishofen und
machen der armen Frau aus Italien große Angst.
Ihr Bruder,der sie aus der Lombardei gebracht
hat,hat Sorge,daß einer der gemeinen Menschen
seine Schwester angreifen oder gar schlagen
könnte.
Sie leidet an Lupus,Gesichtstuberkulose,aber
vor allem an der Gemeinheit,die sie erlebt.
In Zeitungen stehn schreckliche Dinge,wie etwa,
daß sie ein Auswurf sei. Die grausamen Menschen
sehen in der Armen eine Gefahr.
Anita Gutwell,die wir aus vielen Heimatfilmen
kennen,spielt die bedauernswerte junge Signorina
sehr überzeugend. Weil sie so leidet,versucht
sie,sich mit Aufschneiden ihrer Pulsadern das
Leben zu nehmen - verängstigt und verzweifelt
und am Rande ihrer Kraft:"Ich kann nicht mehr,
ich will nicht mehr!"
Pfarrer Kneipp,grandios von Carl Wery dargestellt,
ist entsetzt,daß die Leute keine Barmherzigkeit
haben. Aber er stellt fest,daß er die Möglichkeit
hat,der armen Anna zu helfen.
Wie erleichtert und überglücklich sie ist,als
sie sieht,wie ihr Gesicht zu heilen beginnt.
Auch eine arme Frau,die für einen Arzt viel zu
wenig Geld hat und erbärmlich an Unterleibsblutungen leidet,bekommt vom Pfarrer
Hilfe.
Sie würde ihren 10(!) Kindern schrecklich fehlen.
Leider wird Kneipp der Prozeß gemacht,aber gottseidank kann den Menschen,die im Gerichtssaal
sitzen,gezeigt werden,wie er den armen Frauen
helfen konnte.
Die durch ihre Krankheit so unglücklich gewesene
Anna ist nun wieder schön wie zuvor und zutiefst
dankbar.
Gut,daß es im Gegensatz zu dem Bischof,der
Kneipp vorwirft(!),durch sein Wirken,auch schon
früher bei einer Choleraepidemie, Menschen geheilt
zu haben,und zu dem kaltherzigen Professor an
der Universität auch Barmherzigkeit,leider zu
wenig,gibt.
Wenigstens versteht es in Rom der alte Papst
Leo XIII,der 26 Jahre amtierte und 93 Jahre alt
wurde. Der alte Pontifex,dem die Welt die erste
große Sozialenzyklika verdankt, macht Kneipp
anerkennend zum Monsignore.
Gott sei Dank ist so die Barmherzigkeit des
Wasserdoktors Sebastian Kneipp angemessen
gewürdigt worden. Bad Wörishofen,wo er so viel
geschaffen und erreicht hat,wird ihn auch immer
ehren und ihm ein wohlverdientes Gedenken bewahren!
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