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Manfred schrieb am 19.8. 2004 um 10:45:01 Uhr über

Bückware

Bückware wird manchmal und fälschlicherweise verstanden als Bezeichnung für Waren, die es in der DDR offiziell nicht gegeben haben soll. Das ist so nicht richtig. Die Kontingente vorallem von Büchern für die einzelnen Buchläden waren sehr oft beschränkt (Papiermangel beispielsweise, aber auch die Tatsache,dass in der DDR sehr viel gelesen wurde, waren hierfür ausschlaggebend oder auch die Art der Verteilung: von einer Auflage wurde ein bestimmtes Kontingent nach Rügen oder sonstwohin geliefert, wo der Titel letztendlich länger vorrätig war als in den Zentren Berlin oder Leipzig). Das führte dazu, dass die Bücherkäufer ihre Bücher gleich nach der Vorankündigung bei 'ihrem' Buchhändler orderten. Die 'guten' bzw. begehrten Titel kamen folglich gar nicht erst ins Regal, sondern wanderten unter den Ladentisch und harrten ihrer Abholung (und waren schnell wieder vergriffen, es hat die Waren also durchaus gegeben, nur eben nicht ausreichend bzw. teilweise am 'falschen' Ort). 'Ich geh' meine Bückware holen' entwickelte sich so zu einem geflügelten Ausspruch vornehmlich unter Büchernarren.


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