Amtsstube

also dein onkel, der sich garNicht auskennt, in ehren, dennnoch.

beamte kennen keine überstunden.
in der regel stehen sie 15 minuten vor dienstschluß mit dem hute in der hand in der amtsstube vor der über der tür aufgehängten normalzeituhr und zählen die minuten rückwärts.
ein eventueller störenfried wird in dieser detonationsphase äußerst schroff der amtsstube verwiesen und auf dienstag der nächsten woche herbeizitiert.
tja stören erzeugt wartezeiten.

beamte sind bestechlich. dies wird bei der berechnung des salairs mit eingerechnet.
das salair versteht sich immer inklusive durchschnittlich erwarteter bestechungsgrad.
dieser kann durch geschicktes verhalten durchaus noch gesteigert werden.

und amtsstube klingt weitaus angenehmer wie »büro«. erinnerten sich doch noch unsere großmütter der roten hosen, die das »bureau« ins deutsche land brachten, auf ihrer reise nach moskau.
hier waren schläge und weitere drangsalierungen an der tagesordnung. es herrschten barsche umgangsformen.

einer amtsstube würde man solche niederen gemeinheiten niemals zutrauen oder -muten.

ich denke mal, dieser onkel wurde zu oft in »bureaus« verdroschen.