wortkarg
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Es gibt diese Geschichten, denen zufolge jemand zehn Jahre lang kaum etwas gesagt hat, und dann hält er plötzlich eine Rede. Da hören ihm dann aber alle zu, hui! Wenn der Schreck nicht zu groß ist.
Man sieht, für wortkarg braucht man einen langen Atem. Und einmal, einmal, wird einem dann zugehört, wirklich zugehört, aufmerksam zugehört, nach zehn Jahren oder länger. Diese Geschichten sind so beliebt, weil das natürlich jeder gern hätte: dass ihm mit offenem Mund mal von allen richtig zugehört wird. Nur die Vorleistung bringt keiner gern, Projekte mit so langer Vorlaufzeit werden auch immer seltener - zehn Jahre sind eine lange Wartezeit, um danach einmal richtig Tacheles zu reden.
Vielleicht begründe ich aber mal einen Aphorismenblaster. Als Selbstschutzmaßnahme: da wäre auch mein eigenes Geplapper unerwünscht.