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Betrunkener steuerte Wagen auf ICE-Gleise
Ein Betrunkener hat in Südhessen mit seinem Wagen eine Absperrung durchbrochen - und ist auf den Schienen des ICE gelandet. Anwohner retteten den Mann, dann rauschte auch schon der Schnellzug heran. Fahrer, Lokführer und Passagiere blieben unverletzt.
Frankfurt am Main - Der Mann durchbrach laut Polizei mit seinem Auto eine Absperrung der ICE-Strecke Mannheim-Frankfurt und blieb mit dem Fahrzeug auf den Gleisen liegen. In letzter Sekunde retteten von dem Lärm des Unfalls alarmierte Anwohner den Mann aus seinem Auto, das kurz danach von einem mit 160 Stundenkilometern heranrasenden ICE gerammt und noch fast einen Kilometer mitgeschleift wurde, berichtete die Polizei.
Verletzt wurde bei dem Aufprall niemand. Die 46 Zugpassagiere wurden mit dem Bus nach Frankfurt gebracht. An dem ICE, dessen Triebkopf bei dem Aufprall aus den Schienen sprang, und den Gleisen entstand laut ersten Schätzungen aber Sachschaden in Höhe von zwei Millionen Euro.
Das Auto des betrunkenen Mannes war nach dem Unfall total zerstört, bei dem Aufprall des Zuges ging es in Flammen auf. »Übrig blieb ein kleines Häufchen Blech«, sagte der Sprecher der Bundespolizei in Frankfurt am Main, Rolf Wellershausen, der Nachrichtenagentur AP.
Der Fahrer des Autos floh nach dem Unfall zu Fuß, wurde inzwischen aber von der Polizei ermittelt. Die Beamten nahmen ihm Blut ab, das Ergebnis des Alkoholtests stand zunächst nicht fest.
Der 52-Jährige aus dem Raum Darmstadt sei aber »offensichtlich stark alkoholisiert gewesen«, sagte Wellershausen. Das zeige bereits der Unfallhergang: Der Mann durchbrach mit seinem Auto die aus einer Leitplanke und einem Zaun bestehende Absperrung der Bahngleise; an dieser Stelle gab es laut Polizei früher tatsächlich einen Bahnübergang, der nach dem Bau einer Umgehungsstraße mit einer Brücke vor etwa einem Jahr aber stillgelegt wurde.
Der beschädigte ICE musste von Spezialkräften der Bahn geborgen werden. Die Bahnstrecke Frankfurt-Mannheim wurde am Sonntagvormittag laut Bundespolizei wieder freigegeben, in der Richtung Mannheim-Frankfurt blieb sie aber zunächst gesperrt.