Zwischenspotfigur
Bewertung: 5 Punkt(e)
Sind schon Geschichte. Sie stammen aus der Zeit, wo alles noch etwas langsamer ging und die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten meinten, sich mit Angebot für ihre Werbung entschuldigen zu müssen. Vielleicht war es aber auch nur ein hinterlistiger Marketing-Trick, die Zuschauer von den Zwischenspotfiguren abhängig zu machen und sie so die Werbespots, um die es ja ging, sehen zu lassen.
Das ZDF aus Mainz machte sich mit den trotteligen Mainzelmännchen unbeliebt, die in den paar Sekunden, die sie Zeit hatten, an irgendeinem Blödsinn weiterbastelten, den sie in der letzten Zwischenspotpause angestellt haben. In meiner Erinnerung rutschen sie noch immer Leitern herunter, landen auf dem Hosenboden und machen unsinnige Geräusche.
Das ARD hatte die komplizierte Version der miteinbezogenen dritten Programme und so kam ich, im süddeutschen Raum, das äffle und das Pferdle vorgesetzt, die, an Banalität (vgl. der Hafer- und Bananenblues) nicht zu übertreffen, die süddeutsche Seele schlechthin zu verkörpern schienen. Die zwei oder drei Worte, die sie in so einer Zwischenspotpause wechselten, waren immer derart unsinnig und dämlich, dass sie bald sehr kultig waren. Meist ging das in etwa so, dass das äffle in der ersten Pause »Du Pferdle« sagte, das Pferdle in der zweiten »was ist, äffle?« antwortete und dann in der dritten und schon bald letzten Pause »ich ess doch kein Hafer« oder sowas sagte. Aber der Dialekt und auch die Zeichnungen waren absolut hervorragend. Und bei einer Pointe oder bei dem was sie als eine Pointe ansahen schauten sie immer zu uns, dem Publikum, den Beifall erwartend. Wer das nicht miterlebt hat, kann wohl kaum wissen, was ich meine. Ausserdem ist meine Erinnerung mindestens 15jährig und wahrscheinlich war es ganz anders. Schreibt ihr also, wie es wirklich war...ich weiss es nicht mehr so genau.