Werkstück
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Manchmal gab es nur eins. Ein zweites war nicht drin. Ein besonderes Stück Holz, keine Möglichkeit, »mal eben so« ein zweites der gleichen Art irgendwo her zu bekommen. Jeder Arbeitsgang wollte überlegt sein. Manchmal lag es auf dem Tisch und schien zu rufen, »Komm, mach mit mir weiter, laß die andere Arbeit ruhen.«, aber wenn die Hand nicht ruhig und die Wahrnehmung nicht klar war, konnte das nur zu einem schlechten Ende führen. Laß es. Bei solchen Arbeiten gab es keinen Termin, nicht gegen Geld und gute Worte. Die Diamantenspalter lassen sich auch nicht jagen, drei Monate oder länger Planung für _einen_ Schlag mit Hammer und Meissel, also, Dein Stück Holz ist nicht weniger wertvoll, jag' mich nicht. (Es wurde ein Klarinettenmundstück mit besonderer Bahn, einige Monate später fiel es Ihr vom Tisch und zersprang ...)
Ein anderes Mal waren es zwanzig, »Kleinserie«, waren die Maschinen erst einmal eingerichtet, konnte man die Werkstücke nacheinander weg bearbeiten und manches wies dann beim Längsbohren Fehler auf, Harzeinschlüsse oder Risse. Ein Dutzend blieb am Ende übrig.
Ob »ich« ein Werkstück ist? Ich denke schon, erlaubt mir diese Annahme doch die Phrase »Ich arbeite daran.«. Wann es fertig ist? Keine Ahnung, Du...