Weidenkörbchen

»Weidenkörbchen« hat just in diesem Moment den Chat-Kanal betreten, den ich nebenher laufen habe und es ist nicht die Zeit im Augenblick, in der man sich großartig Gedanken machen könnte über neuanzulegende Stichwörter, sagt mir mein Gehirn...

Also, bevor meine momentane geistige Umnachtung noch vollends erkennbar wird (zum Glück ist nicht nur mein Geist umnachtet gerade, sondern auch die Welt da draußen vor meinem Fenster...), lege ich halt »Weidenkörbchen« als Stichwort an...

Dazu fällt mir dann auch gleich die Geschichte von Moses ein... zu mehr reicht es heute (also heute Nacht) wirklich nicht mehr... Ihr kennt sie sicher auch alle. Und wenn nicht, schlagt nach in der Bibel, Seite... nein, Paragraph... Wie nennt man diese Nummern? Egal, ich hab sie eh vergeblich gesucht, kenne mich nicht so aus mit der Bibel... (War es überhaupt Moses???)

Es ist wirklich Zeit fürs Bett... Gute Nacht.

Als ich vierzehn Jahre alt wollte ich und ein Junge vom Nachbarhof als Mädchen verkleiden. Ich weiß noch wie wir die Kleider aus der Garderobe meiener Mutter holten und uns gegenseitig darin bewunderten. Wir einigten uns auf ein geblümtes für mich und der Nachbarjunge nahm sich das Sonntagskleid, schwarz und elegant mit grünen Hirschmotiven aufgestickt. Dann holten wir vier Weidenkörbchen, die meine Mutter tags zuvor geflochten hatte und banden sie uns mit etwas Garn, etwas geeigneteres war nicht aufzutreiben, um den Leib. Leider schafften wir es nicht uns fertig anzuziehen, weil mein Vater, ein leidenschaftlicher Gardeoffizier, plötzlich im Zimmer stand, während ich Joachim, so hieß der Nachbarjunge, die Weidenkörbchen umband. Er schrie sofort drauflos, schrie uns nieder, die Atempausen waren zu kurz um sich zu rechtfertigen. Und dann erst, als er Joachim nach Hause geschickt hatte, legte er richtig los. Noch am selben Tag rief er allerhand Leute an und vereinbarte Termine und nannte meinen Namen des öfteren. Jetzt besuche ich die realschule für Soldaten und fühle mich hier sehr wohl, obwohl sie hier Uniformen statt Kleidern tragen.

Beim Wonderbra nennt man die kleinen Trichter auch Weidenkörbchen, weil sich die Männer an den Körbchen weiden können, manche lassen sich dann sogar auswaiden, dieses Thema liesse sich durchaus ausweiten.