Virenwirtschaftssystem
Bewertung: 2 Punkt(e)Ich stand am Rande des großen Teiches. Wie lieblich war mir zumute hier im Schilfe. Der Wiedehopf sang sein Lied. Ich setzte mich auf einen Feldstein. Oben am Himmel zogen große Wolken. Ansonsten war der Himmel blau. Der Jäger ging am Teich vorbei. Ich grüßte ihn. So verbrachte ich stunden. Am Himmel flog ein Düsenflugzeug vorüber. Der Teich geriet schließlich in Bewegung, denn eine Brise zog auf. Die Landschaft war doch recht verlassen, im Grunde hatte ich mich auch gewundert, dass der Jägersmann vorbeikam. »Was für ein Trottel!«, dachte ich, »Geht da umher mit seiner Flinte, will er die armen Tiere totschießen am Ende!«. Ich wurde nachdenklich. Die Brise flaute schließlich wieder ab, so dass sich auch die kleinen Wogen, welche während des kleinen Unwetters durch den Teich gefahren waren, wieder glätteten. »Die Natur des Wassers ist es, glatt zu sein, das ist seine Bestimmung«. Ganz feierlich fühlte ich mich bei diesem Gedanken. »Der Wind ist ein Unordner, ihn will ich gescheit verachten, denn er bringt in Unordnung.« Ich ging zurück ins Dorf. Nachmittägliche leere herrschte hier, nur ab und an kam ein Auto durch die Ortschaft, allerdings, halten tat keines, keine Menschen stiegen nicht aus, es war mir recht so. Bevor ich am Morgen das Haus verlassen hatte, um zum Teich zu gehen, hatte Giselher angerufen. Im Grunde ging es seit meinem Umzug ins Dorf in den Gesprächen mit Giselher nur immer darum, warum ich ins Dorf gezogen sei, auch wenn darüber nicht geredet wird. »Wie kannst du in dieses Dorf ziehen?«, scheint mich Giselher zu fragen, wenn er »Hallo« sagt am Telefonhörer. Heute morgen wurde ich deshalb einmal explizit. »Ich bin auf der Suche nach dem Schatz von Olaf Thon!«. Giselher tat so, als ob ihn das verwirrt hätte. »Hä?«. Dummkopf. Ich stand nun auf dem staubigen Platz vor der Metzgerei und suchte im Schatten der Begonien zwischen den Blumenkübeln nach Olaf Thons Schatz. Ich fand ihn nicht. Ich ging in den Metzgerladen und kaufte mir eine Leberkässemmel.