Venushügelgrab
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Der Krieger stand aufrecht, schaute über die Schlucht und das Hügelland in die Ferne. So viele Schlachten waren geschlagen. So viele Schlachten erwarteten Ihn. Es war unausweichlich, daß er auch diese Prüfung bestehen würde. Jung war er und stark. Er straffte sich beim Anblick der beiden Bergkuppen am Horizont. Wie Zwillinge erschienen sie ihm. Es war ihm, als würden sie nach ihn rufen. Manchmal fühlte er sich als Werkzeug unfaßbarer Mächte.
Der schwere Geruch von Erde, Schweiß, und fremden Leibern zog Ihn an. Immer aufs neue. Entwaffnen, Überwinden, Stürmen, daß war seine Aufgabe. So würde es sein bis zu letzten Gefecht. Sein innigster Wunsch war ein Tod im Feld, hin gerafft in mitten der Schlacht. Die Ohren rauschend vor Blut. Ein letztes aufbäumen, Auge in Auge, ein endgültiges seufzen.
Er träumte von einem lichte Birkenhain, einem Hügelgrab am Tor zur Unterwelt. Nackt wollte er dort liegen. Ohne Rüstung, ohne Beigaben. Verharren in der endlosen Entspannung. Angeschmiegt an werden und vergehen. Deshalb hatte er sein Leben Venus geweiht.