Torfahrtlicht

Er war nicht zu Pferd, sondern lag mit einer Lungenentzündung im Bett. Da war keine Fackel, nur eine bläuliche Gasflamme, das Nachtlicht im Krankenhaus.
Er war ungläubig, und dass ihm die Nachtschwester ein Kreuz in die Hand gedrückt hatte, blieb unbemerkt. Kein Jenseits also.
Das Diesseits spielte auch keine Rolle mehr (hohes Fieber).

In seinem Kopf aber lebte noch eine Fülle von romantischen, ja sentimentalen Bildern; Herr v. Liliencron hatte sie sein ganzes Leben lang einstudiert, zum Teil auch aufgeschrieben, manches wurde auch gedruckt.

Am offenen Tor steckt in einer schmiedeeisernen Halterung die Fackel, weiter oben im Burghof ist wieder alles dunkel, dort ist ein Brunnen und eine Tränke für das Pferd; es heißt hier »zur letzten Ruh«.

Ausgewählte Gedichte - Seite 24 - Google Books-Ergebnisseite
https://books.google.ch/books?isbn=3846028851
Detlev von Liliencron - 2013
... Daß ich die ganze Welt vergaß Im Trade, Trade, Trade. And immer fort, der Fackel zu, Dem Torfahrtlicht der ewigen Ruh, Im Trade, Trade, Trade.
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Google kann nicht Fraktur, aber ein wenig Englisch.

Da ist keine Torwache und kein Torwart, oder, wie es bei Kafka heißt, Türhüter.
Dieser Türhüter könnte sagen: diese Torfahrt ist nur für dich, alter Liliencron. Endlich! Willkommen in deiner Burg!
Das Tor läßt sich nicht schließen.
Die Fackel ist jetzt abgebrannt, Liliencron, die Torfahrt, die ganze Burg ist verschwunden.

Ich trabe, trabe im Trabe bis zum Torfahrtlicht, weil ich ein Pferd bin und auf mir einen Reiter habe, der nach Hause will.