Tütensuppe

Wenn es denn mal Tütensuppe sein soll, dann bitte nicht die aus dem Supermarkt, sondern lieber ein Convenience-Produkt für die Gastronomie aus der Großhandlung. Ist zwar nicht ganz so einfach zu machen, dafür deutlich besser. (Das muß auch so sein, sonst würden die Leute ja merken, dass sie auch in einer teuren Gaststätte nur Tütensuppe essen. Ich hab mal in einer solchen Großhandlung gearbeitet, und weiß daher, was läuft. Ihr würdet staunen!)

Früher gab es Tütensuppen noch gar nicht in Tüten, sondern in kleinen Päckchen, so wie Bratensauce und so etwas. Da schmeckte die Suppe auch noch viel besser. Vor allem, wenn Mama noch ein Ei hineinschlug. Heute hab ich mir auch mal eine Tütensuppe gemacht und ein Ei hineingeschlagen, aber so wie früher, als die Tütensuppen noch in Päckchen kamen und Mama ein Ei hineingeschlagen hat, so schmeckte es nicht.

Tütensuppen sind meiner Meinung nach sehr ungeschickt.
Auf jeden Fall schaffe ich es nie, die richtige Menge Wasser hinzuzugeben, vielleicht sind es ja auch nur die falschen Suppen.
Entweder wird es zu dick oder zu flüssig, nie richtig. Was mache ich falsch?

Gestern hatte ich mal eine Tüten-Fertig-Nudel-Soße probiert. Das ging auch total daneben. Wurde wie eine Suppe!

Tütensuppe: ideal für Menschen, die keine geregelten Arbeitszeiten haben und denen die TK-Pizza von der Tankstelle schon bei den Ohren rausstaubt. Auch tiefgefrorene Fertigmenüs verlieren irgendwann ihren Reiz. Eine Tüte Kartoffelsuppe, vielleicht findet sich noch eine Karotte im Kühlschrank, Würstchen gibt es in Gläsern, ja da lebe ich wieder auf. In 10 Minuten fertig und schon darf ich diesen Brei futtern. Ich mag manchmal überhaupt nichts Gesundes, bloß keine belegte Wecken mehr.Ich bin faul und müde und geniesse den Papp,warm und weich.

Dann war da noch die Studentin, die für eine in Israel lebende Freundin Post nach Deutschland mitnehmen wollte - einen ziemlich dicken Briefumschlag, in dem etwas Körniges zu ertasten war. Als sie am Flughafen dann beim Sicherheitscheck gefragt wurde, was denn da drin sei, hatte sie ein Problem: sie wußte es nicht. Das zuzugeben, wäre nun natürlich ganz verdächtig gewesen, und so sagte sie das Erstbeste, was ihr zu dem taktilen Eindruck einfiel: Weihrauch (was auch durchaus nicht so abwegig gewesen wäre, wie es manchem erscheinen mag). Half aber nichts, der Umschlag wurde geöffnet. Er enthielt - eine koschere Tütensuppe der Firma OSEM.