Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Spätwerk«
Wenkmann schrieb am 9.5. 2003 um 21:19:50 Uhr zu
Bewertung: 2 Punkt(e)
Veränderungen der kognitiven Prozesse sind nicht beendet, wenn wir das Erwachsenenalter erreichen.
Mit zunehmendem Alter lernen wir immer mehr Dinge, aber die kognitive Fähigkeit des Menschen verfällt zunehmend.
Eine Metaanalyse von Salthouse (1992) hat gezeigt, dass die fluide Intelligenz, wie sie z.B. im WAIS-R-Intelligenztest gemessen wird, von durchschnittlich 100 IQ-Punkten mit 20 Jahren auf etwa 80 mit 72 Jahren sinkt.
Ein Grund liegt im rapiden Hirnmassenverlust, der mit etwa 65 Jahren langsam einsetzt, aber durch die Plastizität des Cerebellums zunächst noch gut ausgeglichen werden kann.
Mit 80 Jahren ist die Hirnmasse jedoch bei jedem Menschen durchschnittlich um 7% geschrumpft.
HInzu kommt eine Ausdtrocknung der Gliazellen und der umgebenen Strkturen und das massive Absterben der Hirnzellen insgesamt.
Bemerkenswert ist jedoch, dass ältere Menschen, besonders im Berufsleben, jüngeren Personen in bestimmten kognitiven Aufgabentypen deutlich überlegen sein können (Kaplan, Nyquist, 1990).
Hier setzt sich die kristalline Intelligenz und das prozedurale Gedächtnis durch.
Nocheinmal Glück gehabt!
Bedenklich wird es jedoch, wenn man sich die Schaffenszeiten kreativer Persönlichkeiten anschaut.
Eine zwar alte, jedoch eindrucksvolle Analyse von Lehman (1953), der insgesamt 1785 Bücher von 187 bedeutenden Philosophen untersucht hat (was das auch immer heißen mag) zeigt eine umgekehrt u-förmige Verteilung der wichtigsten Werke in Beziehung zum Lebensalter, wobei es zunächst bis zum 35.Lebensjahr zu einem signifikanten Anstieg der Schaffenswahrscheinlichkeit kommt.
Ab dann wird es zunehmend unwahrscheinlicher, ein wirkliche wichtiges Werk zu schaffen.
Ähnliche Untersuchungen bei Nobelpreisträgern, Physikern und Komponisten zeigten identische Ergebnisse.
Zwischen 30 und 40 liegt definitiv der Höhepunkt der intellektuellen und kreativen Schaffenskraft, wobei ich hier bewusst eine Differenzierung vornehme, was die meisten Psychologen inzwischen nicht mehr tun.
Dies heißt nicht, dass man mit 70 nicht mehr den grossen Wurf landen kann.
Aber die Wahscheinlichkeit ist sehr gering.
Und wer als Kreativer mit 40 noch nicht seinen Schafenshöhepunkt hatte, oder zumindest den Ausbruch aus der Namenlosigkeit und künstlerischen Bedeutungslosigkeit geschafft hat, wird es mit etwa 80% Wahrscheinlichkeit auch nicht mehr schaffen.
Soweit die Theorie.
Sollte man dennoch mit 60 oder 70 Jahren plötzlich einen Geistesblitz haben, oder gar entdecken, dass man versteckte kreative Fähigkeiten hat, so kann man sicher sein, dass sie mit 20 oder 30 um ein Vielfaches besser gewesen wären.
Wo ist eigentlich mein Zivi?
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