Sozialschmarotzer
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Hallo,
ich habe ständig Probleme mit der Arge und bin es schon ewig satt mich so behandeln zu lassen.
Ständig renne ich zur Arge, Freitags war ich da, Montags heißt es ich würde ja nicht auftauchen.
Ich soll arbeiten obwohl ich kaum noch Zähne im Mund habe was sich schlecht auf mein Auftreten und Selbstvertrauen auswirkt.
Soll monatelang ein Euro Jobs als Chance auf Vermittlung ansehen - in denen ich mich unterm Preis verkaufen muss und regelrecht ausgenutzt werde. Zudem habe ich kaum noch Zeit für wichtige Dinge wie meine Gesundheit, meine Psyche und die Suche nach einem vernünftigen Job oder einer Ausbildung.
Ich habe auf brechen und biegen versucht den Anforderungen gerecht zu werden wie jeder andere auch.
Ausfälle bedingt durch Depressionen, Existenzängsten und Burnout Syndrom wurden mir als mangelnde Motivation ausgelegt. »Bei Ihnen ist immer irgendetwas, warum geht das bei anderen?«
Man sagte mir, ich solle doch Information von mir geben, damit meine Situation besser eingeschätzt werden könne... am Ende hatte ich dann angeblich ein Alkoholproblem, einen Dachschaden und Minderwertigkeitskomplexe und sollte in ein Reha-Programm der Arge. Mit psychologischer Betreuung. Weit gefehlt, die Psychologin war selber krank und hatte weniger Ahnung vom Fach als ich. Ich lehne ab - verletzung der Mitwirkungspflicht - Vollsperre. Nicht das erste mal.
Sollte ohne Fahrkarte zur Arbeit gehen, morgens um 5 im Winter. Am Rande meiner körperlichen Verfassung. Ich mache mich solange kaputt wie es nur geht und gehe erst dann zum Arzt wenn ich auf dem Zahnfleisch gehe. Bin ja ständig krank, habe keine Lust, bin ein Sozialschmarotzer.
Als ich mein 21. Lebensjahr vollendet hatte, viel unvermittelt mein Kindergeldanspruch weg. Die Arge steht mir auf den Füßen, ich solle mich doch zur Familienkasse bewegen um in eigenen Interesse zu klären. Das Geld was wegfiel, wurde 100 % angerechnet, d.h. 154 von 345 € fielen mal eben so weg. Klar hab ich Geld für Warteschleifen und Busfahrkarten, kann es mir ja von meinen nicht vorhandenen Eltern oder ausgebrannten Freunden leihen...
Die Kindergeldkasse teilte mir mit, ich müsse Ausbildungssuchend gemeldet sein um weiterhin Anspruch zu haben. Okay, ich suche eine Ausbildung, klare Sache. Dafür muss ich jede Woche kilometerweit fahren um Bewerbungsnachweise zu bringen. Klar, hab ja nichts zutun.
Natürlich konnte ich mir all dies finanziell und zeitlich nicht leisten.
Verletzung der Mitwirkungspflicht zum hundertsten mal - engültiger Verlust des Anspruchs. »Setzen Sie sich doch bei die Penner auf die Straße«
Dazu wurde Miete und Regelleistung oftmals verspätet oder gar nicht geleistet, sodass ich meinen Strom, mein Essen und so weiter nicht finanzieren konnte.
Als ich mit Nachdruck nach meinem Geld verlangte, was angeblich spurlos verschwunden oder durch eigenes Verschulden einbehalten wurde, wurden die Herren dann ganz persönlich.
Habe dennoch weiter gearbeitet, nur so damit ich Mietschulden machen kann, hungere und im Dunkeln sitze. Ganz zu schweigen von den Mahnbescheiden wegen unzähliger Schwarzfahrereien um »mitzuwirken«.
Als das dann nicht mehr ging, mal wieder, sagte man mir ich würde hier gar nichts mehr bekommen und hätte auch keine rückwirkenden Ansprüche.
»Wann kommt mein Hartz IV?« - "Wenn Sie morgen hier und da sich den Rücken krumm machen so wie wir das wollen sofort. Sie wollen nicht arbeiten, blabla... nichtmal um Ihr Kindergeld haben sie sich gekümmert.
Okay, ich soll arbeiten? Nach 2 Jahren Ein Euro Jobs schlage ich dann 2 Fliegen mit einer Klappe: Ich begebe mich in Ausbildung, mache eine Schulung.
Wollte trotz meiner Verfassung alles geben und ein Seminar für Existenzgründung aus der Arbeitslosigkeit heraus absolvieren, um endlich für mich selbst Arbeiten zu können, meinen Anspruch auf Kindergeld wiederzuerlangen und evtl. von der Arge loszukommen.
Oh, das wollen Sie tun? Respekt! Für Leute die was tun haben wir immer Termine frei ...
Also, schnell eine Vereinbarung gemacht, dass ich nun »endlich« etwas tue, andernfalls solle ich den Kurs selbst bezahlen.
Fragte dann wie man sich das vorstelle ohne Leistungen regelmäßig irgendwo anzukommen und einsatzbereit zu sein.
»Fahrkarte kriegen Sie im vorraus, die leistungen werden nach einer Probezeit von sieben Tagen wiederaufgenommen, das ist ganz klar, das geht ja gar nicht anders und das tun wir ja nun gern für soclh motivierte Kunden...«
Ich bekam nichts, war nicht in der Lage den Kurs ohne Ausfälle zu bewältigen. Habe mich an den Träger gewendet, der dann auf einmal feststellte dass er für gar nichts verantwortlich ist. Zuständigkeiten wurden hin und hergeschoben und jegliche Grundlage blieb aus. Keine Fahrkarte, nichts...
Ja und da ich so unzuverlässig bin bekomme ich den Abschluss nicht und verliere mal wider sämtliche Ansprüche, habe womöglich Schulden bei der Arge... bin seit dem nicht mehr da gewesen. Warum auch, man sagte mir man könne mich dort nicht mehr sehen und ich würde eh immer nur leere Versprechnungen machen und nur kassieren wollen.
Nun stelle ich ca 2 Jahre später gezwungenermaßen einen neuen Antrag, weil ich Freundin, Kind und Wohnung verloren habe.
Ich habe diese Zeit auf die Stütze vom Staat verzichtet und mich im Bekanntenkreis finanzieren lassen so gut es ging.
Nun werde ich genauso behandelt wie das letzte mal und werde langsam krank im Kopf. Fühle mich hilflos, bin erniedrigt aber soll immer weiter erklären, rechtfertigen, machen, tun wie jeder der nicht arbeiten will und nur kassiert.
Warum muss ich mir das gefallen lassen? Ich bin mit meiner letzten Kraft aufgestanden, immer wieder. Und nun fängt alles von vorn an.. wenn das so weitergeht gehe ich freiwillig in Therapie.
Was tun, wie tun, wie gegen angehen? Anregungen, Ideen??
Bitte um sinnvolle Vorschläge.
Vielen Dank