Sheila

Sheila kann ich mir nur angelsächsisch vorstellen - am besten als Sheila Thompson aus Conneticut. Sie ist rotblond, verdankt ihre aktzeptable Figur konsequentem Aerobic und arbeitet für eine Unesco-Behörde für Frauenemanzipation. Die ist Dr. phil. der Haward University (Sociology). Sie hört alle 3-4 Monate auf zu rauchen, hat 4 Jahre lang lesbisch gelebt (»They were the best years of my life!«), und trinkt zuviel Kaffee. Sie fährt einen gebrauchten Saab und ihr Konto ist ständig überzogen. Alle 3-4 Monate ist sie auf irgendeinem Kongress in London, Djakarta, Los Angeles oder Moskau (»It's so bussy you know?«). Sheila ist ständig übermüdet, ständig etwas zu gut gelaunt (wenn sie nicht gerade eine Erschöpfungsdepression hat), trinkt kein Alkohol, raucht dann und wann einen Joint mit, und ist im Bett eine Granate (»I'm a sexual beeing !«), intimrasiert und macht einem schonmal nackt die Tür auf. Alle 1-2 Jahre hat sie einen neuen Freund, oder eine neue Freundin, und daneben ein, zwei oder drei Affairen mit einem schwedischen Diplomaten, einer syrischen Rot-Kreuz-Funktionärin, einem schweizer Restaurator usw.

Sheilas kommen ursprünglich aus Ecuador.
Dort wachsen sie an Taxo-Bäumen und werden im Oktember geerntet.
Haben lange Haare.
Äußerst wild.
Stur.
Romantisch.
Und nichts für euch Teletubby-Zurückwinker.

»Blushing at all the afro-sheilas«

Young Americans, David Bowie

Rede mit mir, ich will mir Dich nur vorstellen können.