Sexualwissenschaftler
Bewertung: 3 Punkt(e)Ein großes Problem für das Präsidium jedes größeren Landgerichtes ist die sogen. »Porno-Kammer« - die Strafkammer, die für »Straftaten wider die sexuelle Selbstbestimmung« zuständig ist, und die stets ungeheuer genau Beweis darüber erheben muß, was da so gelaufen ist, weil die unterschiedlichen Grade der sexuellen Gewalt und Demütigung unterschiedliche Strafen verlangen. Auf diese Weise verbringen die biederen Damen und Herren JuristInnen dieser »Porno-Kammer« ihren Arbeitstag auf einmal nahezu vollständig mit allen möglichen und denkbaren Abwegen und Abartigkeiten menschlicher Sexualität, und das geht an so manchen nicht spurlos verüber. Denn Juristen sind ja typischerweise nicht nur in dieser Hinsicht ausgesprochen konservativ, ja geradezu bigott, und halten Oralverkehr für den Gipfel dessen, was man sich so vorstellen (und eventuell praktizieren) könne. Etliche Richterehen sind schon darunter zerbrochen, richterliche Reihenhäuser in die Zwangsversteigerung gegangen. Auch eine rasche Rotation hilft da nicht viel, und jede Neubesetzung einer freien Richterstelle in der »Porno-Kammer« ist für den Landgerichtspräsidenten Anlass schlafloser Nächte - obschon: wer es bis zum Landgerichtspräsidenten gebracht hat, sollte eigentlich abgebrüht genug sein, um auch vor einer solchen Entscheidung gut schlafen zu können.