Schaufensteranspucken
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da gab es einen jungen Mann. Immer wenn er angetrunken von seiner Stammkneipe Heim ging, pflegte er an die Schaufensterscheibe eines Herrenbekleidungsgeschäftes, ein paar Häuser weiter gelegen, zu spucken. Immer an die Stelle, wo die Schaufensterpuppen mit den teuren Anzügen (für Ihn »Lackaffenstaffage«) ausgestellt waren. Manchmal urinierte er dort sogar gegen die Scheibe. Als er wieder einmal stak angetrunken vor dem Schaufenster stand und dabei war eckligen, schleimigen Speichel in der Mundhöhle zu sammeln, bemerkte er einen Person, die im Eingangsbereich des Geschäftes stand. Ein Mann in einem teuren Anzug, Hemd und Krawatte.
Er wirkte unnatürlich leblos, trat auf den gehsteig und bewegte sich mit steifen, abgehackten Schritten auf den jungen Mann zu.
Dem war der Fremde so unheimlich, daß er die Spuke vor Schreck wieder verschluckte und sich schnell entfernen wollte.
Jedoch bekam er von hinten einen kräftigen Schlag auf den Kopf.
Als der Mann wieder zu sich kam, kribbelte sein ganzer Körper, so als wären sämtliche Gleidmaßen eingeschlafen und er schien unfähig sich zu bewegen. Bis in die Fußspitzen gelähmt, nur die Augen ließen sich etwas bewegen.
Sein Kopf war leicht gedreht, neben sich erkannte er zwei Schaufensterpuppen und aus den Augenwinkeln eine große Fensterscheibe vor sich.
Dahinter gingen Menschen vorbei, manche blieben stehen und sahen Ihn und die Schaufensterpuppen an.
Als der junge Mann die Augen etwas nach unten senkte, erkannte er einen teuren Designeranzug an sich, Hemd und passende Krawatte. (»Lackaffenoutfit«)
Dann vernahm er wie durch Watte eine Stimme, monoton, ton- und leblos klingend. Sie schien von der Schaufensterpuppe neben Ihm zu kommen.
»Du bist nun eine von uns... für immer und immer und immer...«
Die Schaufensterpuppen hatten sich an dem Frevler gerächt und In auf welche Weise auch immer mit einem Fluch belegt, der Ihn selber zu einer Schaufensterpuppe machte.