Sünde

auf sünde tut sich nicht viel reimen
drum gibts die garnicht will ich meinen.

-wer aus furcht vor der strafe nach dem tod nicht sündigt ist feige und hat ein ziemlich mieses gottesbild.

-wer in der hoffnung auf belohnung nach dem tod nicht sündigt ist berechnend und dann zählt es nicht mehr als verdienst.

-wer garnicht an gott oder jenseits glaubt und trotzdem an sünde, ist unlogisch oder dumm.

-wer meint aus liebe zu gott nicht sündigen zu dürfen, glaubt nicht an seine gnade und verwechselt gott mit einem strafrichter.

abgesehen davon kannst du dir natürlich überlegen, dass du sachen nicht tust, weil du sie einfach scheisse findest oder ganz irdische nachteile befürchtest, wenn du erwischt wirst. aber das hat mit sünde nix zu tun.

wenn doch aber beim denken an sünden
sich heftigst meine gefühle entzünden?!
wie soll ich jemals ruhe fünden ...
ich einauge unter den blünden?

Ich finde es ist eine Sünde, wie manche Menschen mit dem umgehen, was ihnen geschenkt wurde.
Manch einer kann gut malen oder musizieren oder .... und alles was sie machen, ist vor dem verdammten Fernseher zu sitzen, und in den hineinzuglotzen, als gäbe es da etwas zu entdecken.

»Ich will Sünde« steht im Studentendorf an ein Bungalow gesprüht. In roten, sanften Lettern auf kargen Beton. Überall nur Beton. Außer zwei Bäume ohne Laub. Trostlos, traurig. »Ich will Sünde«. Leidenschaftlicher Ausbruch dieses traurigen Bildes.

Wenn man von Sünden redet, ist man schnell beim beichten und buße tuen. Wenn man das nicht hinreichend tut, ist man auch schon beim Thema Hölle.

Das Wort Sünde hat ganze Theoriegebilde, die es hinter sich herzieht.

Und besonders grauenhaft wird es wenn man dann noch von Erbsünde redet. Ich würde gerne mal wissen, wie man drauf sein muss um sich so eine lebensfeindliche Theorie auszudenken!