Rosa-Luxemburg-Platz
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Jahrelang der tägliche Ein- und Ausstieg für den Arbeitsalltag, sie hatten die ganze Abteilung da hin verlegt. Manchmal aber auch Startpunkt für Abende, deren Erinnerungen Goldränder haben. (Nach der Arbeit mit übervollem Herzen, einer Flasche Mumm und drei Zeilen polnisch auf einem Zettel zur Schönhauser-Allee, Beginn der Freundschaft mit dem Feuerpferd...) Einmal zwei Frauen, die sich auf dem Bahnsteig an den Haaren zerrten (kaum zu trennen), ein anderes Mal ein Gesangsgverein, der sich die Wartezeit mit Madrigalen vertrieb (»your shining eyes and golden hair, your lily rosed lips most fair«). Dann wieder haufenweise Volksbühnenpublikum nach der Vorstellung.
In dieser Zeit quoll manchmal gelbes oder blaues Licht aus den Büros in den Flur. Ab und zu packt es mich heute noch und ich nehme den Umweg zur Arbeit, steige am Rosa-Luxemburg-Platz aus der Tram (hehe, früher kam ich aus dem Untergrund) und schlendere die neue Schönhauser hinunter...