Raucherkino

Schade, ich kenne nur ganz wenige davon.

Es nervt mich üblicherweise im Kino tierisch an, wenn ich die erste halbe Stunde (oder länger?) mir anstelle des eigentlichen Films erstmal Werbung reinziehen darf ... und was kommt als letztes - richtig, da reitet der Marlboro-Mann. Weder heiße ich Werbung gut, noch die für ein übles Suchtgift - aber genau in dem Moment ist bei mir der Zigaretten-Schmachter fällig. Nicht nach Marlboro, die mag ich nicht. Aber ich möchte den Film genießen, für den ich viel Geld bezahlt und mich durch Menschenmassen gezwängt habe. Und dazu hätte ich gerne eine schöne Zigarette. Sagt jedenfalls mein subjektives Empfinden - und gehe ich nicht gerade deswegen ins Kino?

Mit Raucherkino assoziiere ich einen großen, halbleeren Kinosaal, mit alten, knarzenden, durchgesessenen Klappsesseln. Der Eintritt kostet 10 Mark, nachmittags isses billiger. Kein 70er-Schuhkarton, kein 90er-Glaspalast, keine versiffte Pornobude. Du kannst rauchen, du kannst den Film genießen. Großes Kino eben.

Das Casablanca in Dresden. Da kam tatsächlich regelmäßig einmal die Woche Casablanca - einer meiner Libelingsfilme - sowie Müller's Büro. Auch einer meiner Lieblingsfilme.
Das Casa war in Dresden eigentlich mein Lieblingskino. Nicht mehr als eine umgebaute Wohnung, eine geniale Filmauswahl, Zigaretten wurden auch einzeln verkauft - was will mensch mehr? Ich bin da auch noch meiner Mutation zum Nichtraucher noch sehr gerne hingegangen.

Man könnte meinen, das wäre eine gute Erfindung, weil der Raucher rauchend wenigstens nicht in den Film reinlabern kann, aber ich befürchte, diese Vorstellung ist auch nur eine Illusion.