Purzelbaumfabrik
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Als ein Mitarbeiter von Macrosaft aus Freude über einen ganzen Arbeitstag an seinem PC ohne einen schweren Ausnahmefehler im Park des Firmengeländes einen Purzelbaum schlug, kam der Unternehmensleitung, die gerade gelangweilt an den Fenstern ihres Büros stand und in den Garten hinausglotzte, die erstaunliche Idee, den Purzelbaum ihres Mitarbeiters, der kraft seines Angestelltenvertrages auf alle Rechte an den von ihm geschaffenen Produkten zugunsten seines Arbeitgebers zu verzichten verpflichtet war, als Erfindung des Unternehmens patentieren zu lassen. Nachdem das Patent erteilt war und über mehrere Monate hinweg weltweit Prozesse gegen unrechtmäßig durchgeführte und patentverletzende Purzelbäume geführt wurden - im wesentlichen gegen die für ihre Kinder haftenden Eltern -, entschied man sich, eine eigene Purzelbaumfabrik zu bauen, in der in gewaltigen Stückzahlen Handbücher und Lizenzdokumente für die Ausführung von Purzelbäumen gefertigt wurden. Diese Purzelbaumlizenzen werden in unterschiedlichen Losgrößen auf dem Markt angeboten. Durch ihre außerordentliche Monopolstellung im Marktsektor »Purzelbaum« geht Macrosaft von enormen Umsatzzuwächsen aus.
Neuerdings wurden auch Patentanträge zur Verrichtung der Notdurft unter Anwendung von Toilettenpapier von Macrosaft eingereicht, da eine solche im Unternehmen von wahrscheinlich mehreren Mitarbeitern ausgeführt wurde. Die Aussicht, diese Tätigkeit lizenzieren lassen zu können, wird jedoch durch die Patentanwälte als eher gering eingeschätzt, da es sich hier, so der Gesetzgeber, um ein menschliches Grundbedürfnis und eine Naturnotwendigkeit handele, die grundsätzlich nicht patentfähig sei. Die Rechtsabteilung von Macrosaft ist jedoch derzeit noch damit beschäftigt, dies zu prüfen und ihre Interessen gegebenenfalls durchzusetzen.