Postleitzahlenbuchsammler
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Ich kenne gerade einmal meine eigene Postleitzahl noch, oder vielmehr die der Adresse, an der ich gegenwärtig zu finden bin. Wie groß sind wir durch das Einverleiben der ehemaligen »Zone« geworden, dass wir diese Reform brauchten? Die Postzusteller zu entfremden von den Straßennamen, die sie früher kennen mussten, um »5 Köln Hohenzollernring 337« korrekt einsortieren zu können, das hat wahrscheinlich unheimlich viel Zeit gespart im direkten Vergleich mit den Verzögerungen, die sich heute ergeben, wenn jemand »50227 Köln Hohenzollernring 337« schreibt, statt der korrekten Postleitzahl »50327 Köln Hohenzollernring 337«. Das ist übrigens alles fiktiv, denn ich war in Köln zuletzt vor mehr als zehn Jahren.
Ich kann aber, und das wollte ich eigentlich sagen, jeden Postleitzahlenbuchsammler verstehen, weil diese Dinge eines Tages auf derselben Liste stehen werden, wie die »Notwendigen weitreichenderen Maßnahmen zum Bürokratieabbau, die eine sich ausweitende Bürokratie zwingend erfordert«, wenn man erst einmal von der Unkompliziertheit der direkten Ansprache abgewichen ist. Erst kürzlich hatte ich festgestellt, dass Spielereien gleich Lebensinhalt sind und ich bin wenig geneigt, mich davon zu trennen.