Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Pessimismusmaschine«
Mäggi schrieb am 2.7. 2002 um 00:42:56 Uhr zu
Bewertung: 5 Punkt(e)
wenn sie darüber nachdachte, daß pessimismus ja eigentlich nur verschleierter zweckoptimismus ist in dem sinne, daß man ja nur noch positiv überascht werden kann, wurde ihr haß auf diese krankhafte, übertriebene fröhlichkeit, die alle menschen so an den tag legten, immer größer. die wahre größe des leides, die hatte wohl nur sie alleine erkannt. und warum erkannte keiner die geniale visionskraft, mit der sie zukünftiges leiden erahnte? wahrer pessimismus ist doch, wenn die zukunft bei weitem schlechter ist als erwartet, eine unendliche eskalation, ein perpetuummobile des grauens. die konstruktionspläne hatte sie schon längst. in mühevoll durchwachten nächten, im schummrigen licht ihres muffigen hinterstübchens hatte sie die pessimismusmaschine entworfen. aber es würde sich natürlich niemand finden, der das bitter nötige geld zur ausführung der pläne zur verfügung stellte.
Thomas schrieb am 30.5. 2002 um 22:11:02 Uhr zu
Bewertung: 3 Punkt(e)
Ich habe mir auch so eine Pessimismusmaschine gekauft. Die soll es ja schon in jedem gut sortierten Kaufhaus geben. Ich hatte mich bis jetzt immer gefragt, wozu sowas gut sein soll. Aber letzte Woche habe ich einen Versandhauskatalog für Sexartikel durchgeblättert, den ich ganz zufällig im Papierkorb vor meiner Haustür oben auf gefunden und nur so aus Neugier mitgenommen habe, um damit...äh...ach, das tut jetzt nichts zur Sache. Jedenfalls gabs da eine Rubrik »Sex and Health« und da war das kleine Maschinchen zu finden. »Statt der Zigarette danach...« stand drüber. Und weil ich mir schon seit langem das Rauchen abgewöhnen will, dachte ich mir, versuchs dochmal damit. Für den eigentlich vorgesehenen Zweck kann ich das Ding zwar nicht gebrauchen, aber theoretisch müsste es doch bei jedem Raucher funktionieren. Dacht ich mir so. Und weil das Versandhaus »diskrete Lieferung in anonymer Verpackung« versprach, hab ich die Maschine dann bestellt. Als der Postbote dann gestern vor der Tür stand und mir den Karton entgegenhielt - ich habe mir ja eingebildet, er hätte leicht gegrinst -, habe ich mich doch über die bunte Verpackung erschrocken, wenn auch der Absender nicht drauf stand. »Da wird sich meine Nichte ja freuen«, hab ich schnell gemurmelt.
Nach dem Auspacken war ich schon beeindruckt. Sieht gut aus, so eine schwarze mattglänzende Scheibe mit Schieberegler an der Seite und auf drei Beinen mit Gumminoppen untendrunter, ein bisschen wie der Balkonelektrogrill von Onkel Herrmann, nur kleiner. Die Pessimismusmaschine ist in fünf Stufen regulierbar und kann überall aufgestellt werden, wo ein Stromanschluss in der Nähe ist, nur die Küche soll man vermeiden, sagt das Handbuch, jedenfalls wenn man mehr als Stufe 3 einstellt.
Ich hab das Ding erstmal auf dem Wohnzimmertisch plaziert, läuft jetzt auf Stufe 1, man soll klein anfangen. Es macht eigentlich nichts erkennbares, summt nur ganz leise. Ich rauche natürlich noch; nach einem Tag kann man ja noch nichts erwarten. Aber ich bin mit meinem Kauf eigentlich ganz zufrieden. Übermorgen geh ich mal auf Stufe 2.
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