Pong
Bewertung: 26 Punkt(e)Einem Verrückten gefällt die Welt, wie sie ist, weil er in ihrer Mitte wohnt. PONG kann man kaufen, aber nicht mehr lange, PONG ist ein Buch
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Der erste Text | am 2.3. 1999 um 03:59:05 Uhr schrieb Alvar über Pong |
Der neuste Text | am 17.7. 2024 um 14:13:07 Uhr schrieb schmidt über Pong |
Einige noch nie bewertete Texte (insgesamt: 16) |
am 22.3. 2005 um 18:20:34 Uhr schrieb
am 31.3. 2020 um 17:07:38 Uhr schrieb
am 9.6. 2006 um 21:33:00 Uhr schrieb |
Einem Verrückten gefällt die Welt, wie sie ist, weil er in ihrer Mitte wohnt. PONG kann man kaufen, aber nicht mehr lange, PONG ist ein Buch
Neulich hatte ich so ein uralt Tele-Tennis geschenkt bekommen. Zu betreiben mit Batterien oder Netzteil, an jedem Fernseher. Finden Sie heraus, wer der Beste in ihrer Familie ist!
Natürlich wollte ich das wissen, aber als ich das Tele-Tennis an den Fernseher meiner Bruders anschloß, nahm dieser (der Fernseher) einen mächtigen Schaden.
Einige Zeit lang gab es nur noch Schnee auf dem Bildschirm. Dann, einen Tag später, wurden wage zwei Programme sichtbar: QVC und BTV. Was für ein Glück! Aber leider kam bei BTV garkein Ton und bei QVC nur Rauschen. Überhaupt kam lediglich ein schwarzweißes Bild, und das auch noch voll mit Krisseln.
War aber trotzdem gut. Immerhin konnten wie bei QVC schon erkennen, daß die wieder mal versuchten, diese Gefrierbeutelvakuumpumpe zu verticken. Da auf BTV sowieso immer das gleiche kommt, war eigentlich auch dieser Kanal ordentlich zu sehen.
Und noch einen Tag später kam auch das türkische Fernsehen TRT1 aus dem Rauschen hervor, während BTV und QVC ihre Bild- und Tonqualität immens gesteigert hatten. Die wichtigsten Sender sind also nun wieder halbwegs betrachtbar und der Zwischenfall mit dem Pong-Telespiel ist glimpflich zuende gegangen.
Zwei leuchtende Striche spielen sich auf dem Monitor ein Klötzchen zu - das ist alles. Doch es genügte, um eine kleine Revolution auszulösen. Das kleine Klötzchen war der Ball, die leuchtende Striche die Schläger, die man mit Joysticks bewegen konnte, und das ganze hieß »Pong« und war das erste Computerspiel, das die breiten Massen erreichte und dazu beigetragen hat, den Computer als Haushaltsgegenstand durchzusetzten. Noland Bushnell, der Erfinder von »Pong« und ATARI-Gründer, ist der Vater aller Videospiele.
Ping Pong ist sowas aehnliches wie Tischtennis. Ein Wort das Tischtennis sehr aehnlich ist, ist Fischpenis.
Pong hat richtig Laune gemacht.
Es war simpel und spaßig: Zwei Schläger und ein Ball.
Was viele gern vergessen, was ich aber bis heute teilweise bei anderen Geräten vermisse, war ein Detail der Steuerung: Der Drehknopf!
Wer heute denkt, er könne mal eben Pong nachspielen, indem er sich einen Klon aus dem Internet runterlädt, hat sich aber gewaltig geschnitten. Er wird feststellen, dass es die Steuerung einfach nicht bringt.
Entweder man steuert mit Tastatur. Das ist die allerschlechteste Alternative. Drückt man nach oben, bewegt sich der Balken in seiner eigenen Geschwindigkeit nach oben, so dass man gar kein Gefühl für den Schläger entwickeln kann, ihn auch gar nicht im Griff hat.
Etwas besser ist da schon die Maus. Sie ist wenigstens ein analoges Steuergerät. Bewegt man sie ein Stück nach oben, bewegt sich auch der Schläger ein genau entsprechendes Stück nach oben. Aber man hat das Gefühl, irgendwie frei auf dem Tisch herumzuwischen, man hat keinen Anschlag oben und unten, und letztendlich hat man die Sache auch nicht richtig im Griff. Man kann die Maus auch nicht hochnehmen und es sich bequem machen, sondern muss in Arbeitshaltung dasitzen.
Ein normaler Controller bringt es selbstredend auch nicht. Selbst wenn er einen analogen Stick hat, tritt entweder trotzdem dasselbe Problem wie bei der Tastatur auf, weil der Programmierer das Spiel entweder so programmiert hat, das es die analoge Eingabe des Sticks gar nicht annimmt, oder es nimmt sie so an, dass man durch stärkeres nach-oben-Drücken den Schläger schneller nach oben bewegt - die genaue Strecke, die er sich bewegen soll, hat man aber nicht im Griff.
Das einzige, was es bringt, ist und bleibt der Drehknopf am Originalcontroller. Man kann den Controller bequem in die Hand nehmen, muss nicht in Arbeitshaltung am Tisch sitzen. Der Drehknopf lässt sich optimal bedienen, eine gedrehte Strecke des Knopfes wird genau auf die entsprechende Strecke des Schlägers auf dem Bildschirm umgesetzt. Lässt man den Knopf los, bleibt der Schläger genau da, wo er ist, was einem ein zuverlässiges Gefühl gibt, anders etwa als bei der oft schwammig verrutschenden Maus. Außerdem lassen sich gedrehte Strecken viel besser abschätzen als lineare, etwa mit der Maus zurückgelegte. Etwas wie 2 cm abzuschätzen, fällt nämlich eher schwer, für so etwas wie eine Vierteldrehung entwickelt man aber sehr schnell ein Gefühl.
Mit der Originalsteuerung zu spielen war schon ein unvergleichliches Erlebnis. Ich frage mich manchmal ernsthaft, wieso solche Sachen auf einmal bis auf Weiteres wieder ersatzlos in der Versenkung verschwinden.
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