Niedriglohnländer

Sie hatten mich in ein Arbeitsverhältnis über einen Job als Aushilfe in einem Backshop auf 400 Euro Basis aufgenommen. Das sollten sie bitterlich bereuen! Schon am ersten Tag, ich hatte den Eingangsriegel des »Counters« gerade schwungvoll hinter mir geschlossen, begann ich zu schreien: »WO STEHT DER DAX?!?!!?!!!???« Ich brüllte die ersten Kunden an. »Ein Schinken-Käse...äh...« »WOOOOO STEHT DER DAX???!!!!???«. Meine Kollegin rief schließlich die Polizei, nachdem ich angefangen hatte, fluchend im Verkaufssortiment zu wühlen. (Ich war schließlich auf der Suche nach dem DAX). Als der Wachtmeister kam, brüllte ich es ihm ins Gesicht: »WOOOOOO STEEEHT DER DAX?????!!!!«

(ein Paean auf das Lied »Wo steht der Dax«, komponiert und dargeboten (Tonträger, musikalische Bühnenaufführung) von den Ausnahmemusikern der Rodgau-Monotones...)

Niedriglohnländer sind Länder, in denen hochausgebildete Arbeitskraft für, im internationalen Vergleich, niedrigen Löhnen zur Verfügung stehen. Der Vergleich hinkt insofern, als man natürlich auch die Lebensbedingungen der Arbeiter untersuchen muss. Arbeitsleistung ist konkret, auch Löhne setzen sich in konkreten Lebensstandard um. Wieviel Schnitzel kann ich für eine Stunde Arbeit kaufen? Für solche Rechnungen gibt es den Big-Mac-Index und andere alternative Berechnungsverfahren. Nach dem Big-Mac-Index steht Deutschland knapp vor Kenia, aber hinter ca 25 anderen Volkswirtschaften. Weniger handpraktische Indexierungen lassen Deutschland auf dem Platz 8 - 10 beim Lebensstandard der Arbeitenden erscheinen.
Siehe auch: Billiglohnländer.

Das noch aus der Türkenzeit stammende Kiraly–Bad in Budapest ist zwar extrem billig, die etwas zu bulligen Badewärter holen das aber über recht unverhohlene Trinkgeldforderungen bei den mehrheitlich homosexuell orientierten Gästen wieder rein.